#6 Wie Du mit den 5 A's Dein Publikum meisterst
Shownotes
Deine Haltung zum Publikum wirkt sich wesentlich auf Deinen Auftritt aus! Und auf den Erfolg Deiner Präsentation! Deshalb lohnt sich hier ein vertiefter Blick.
Neben den 5A's in Bezug auf dein Publikum schauen wir uns auch noch die grundsätzlichen Kommunikationsmuster und -Kanäle der unterschiedlichen Personengruppen an, die sich immer unter Deinen ZuschauerInnen befinden. Das hilft, möglichst alle Menschen abzuholen und bedarfsgerecht zu adressieren.
Shownotes:
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00:00:03: Herzlich willkommen zu "Professionell auftreten".
00:00:06: Dein Podcast für die gelungene Präsentation.
00:00:10: Souverän, glaubwürdig und begeisternd
00:00:12: auftreten, deine Botschaft zielsicher anbringen.
00:00:16: Mit Leichtigkeit Lampenfieber, kritische
00:00:18: Fragen und andere Stolpersteine überwinden, darum gehts.
00:00:23: Ich bin Silvia B. Pitz und freue mich auf dich, herzlich willkommen!
00:00:32: Ein bekannter Spruch von Karl Dall, TV-
00:00:34: Star aus den 80er Jahren, war: Wenn ich mein Publikum sehe, könnte ich kotzen.
00:00:40: Die Leute fanden das damals lustig und passend zu einem Showmaster, der mit
00:00:44: seinen Talkgästen bekanntlich ruppig umging.
00:00:46: Das war ja auch das Konzept der Sendung und auch das Markenzeichen von Karl Dall.
00:00:52: Heutzutage, in Zeiten der Political Correctness, ist das schwer vorstellbar.
00:00:56: Aber im Sinne einer kabarettistischen
00:00:59: Betrachtung durchaus ein amüsanter Gedanke.
00:01:03: Wie steht es um deine Einstellung und Haltung gegenüber deinem Publikum?
00:01:09: Wie bitte? Keine Ahnung?
00:01:11: Hab mir darüber noch keine Gedanken gemacht, wirst du vielleicht jetzt denken.
00:01:16: Genau das werden wir nun ändern.
00:01:18: Damit ganz herzlich willkommen zur Folge: "Wie du mit den fünf A's dein
00:01:23: Publikum meisterst", oder: "Wer ist mein Publikum, und wenn ja, wie viele?"
00:01:27: Deine Haltung zum Publikum wirkt sich
00:01:29: wesentlich auf deinen Auftritt aus und auf den Erfolg deiner Präsentation.
00:01:35: Deshalb lohnt es sich, hier einen
00:01:37: vertieften Blick hineinzuwerfen in diese Frage: Wie denkst du über dein Publikum?
00:01:42: Was weißt du überhaupt über die Menschen, die dir Gehör schenken?
00:01:45: Meistens eher nicht so viel, oder?
00:01:50: Hierbei helfen uns die fünf A.
00:01:52: Die fünf A stehen für Anerkennung, Wissen und Beschäftigung mit deinem
00:01:58: Publikum, das wird den Hauptteil dieser Folge ausmachen.
00:02:02: Das zweite A steht für Arroganz des oder der Expert*in.
00:02:08: Das dritte A bedeutet Aggression, also die
00:02:12: verschärfte Form der Auseinandersetzung auf der Bühne.
00:02:15: hoffentlich kommt es nie dazu, aber
00:02:17: manchmal haben wir auch innere Aggressionen.
00:02:20: Dann gibt es als vierten Punkt oder als viertes A, die Angst vor dem Publikum und
00:02:25: zuletzt die Apathie in Bezug auf unsere Zuschauer oder Zuschauerinnen.
00:02:32: Hoffentlich sind wir nie in dieser Situation.
00:02:36: Lasst uns das erste A, Anerkennung des Publikums, mal anschauen.
00:02:41: Wenn du dein Publikum anerkennst, bedeutet
00:02:44: das zu wissen, wer dir zuhört und du hast dich damit ausreichend auseinandergesetzt.
00:02:50: Also los gehts.
00:02:53: Wer sind denn die Menschen, die dir zuhören?
00:02:56: Welche Erwartungen haben sie an deine Präsentation?
00:03:00: Diese Fragen sind von entscheidender
00:03:02: Bedeutung, denn dein Publikum ist der Dreh- und Angelpunkt deiner Präsentation.
00:03:07: Es ist wichtig zu wissen, wer sie sind, was sie interessiert und warum sie
00:03:12: überhaupt zuhören. Ob Sie freiwillig da sind oder aus beruflichen Gründen. All das
00:03:17: beeinflusst die Art und Weise, wie du deine Präsentation gestaltest.
00:03:23: Es ist nicht nur wichtig, dein Publikum zu
00:03:25: kennen, sondern auch zu verstehen, was es von deiner Präsentation erwartet.
00:03:31: Sind sie auf der Suche nach Informationen,
00:03:34: nach Unterhaltung oder sogar nach einer Aufforderung zum Handeln?
00:03:39: Diese Erwartungen des Publikums zu
00:03:41: erfüllen, ist der Schlüssel dazu, dass deine Präsentation erfolgreich wird.
00:03:46: Selbst wenn es um kritische Botschaften geht.
00:03:51: Verschiedene Faktoren können dabei eine Rolle spielen.
00:03:54: Der Bildungsstand des Publikums, das
00:03:56: Alter, das Geschlecht, die kulturellen Hintergründe des Publikums, sind allesamt
00:04:02: wichtige Aspekte, die berücksichtigt werden sollten.
00:04:06: Selbst der Kontext, in dem du
00:04:08: präsentierst, sei es auf einer Messe, in einem Unternehmen oder in einem ganz
00:04:14: anderen Umfeld, das alles kann einen Einfluss darauf
00:04:17: haben, wer dein Publikum ist und was es erwartet.
00:04:21: Eine sorgfältige Analyse seines Publikums
00:04:24: ermöglicht es dir, nicht nur deren Bedürfnisse und Erwartungen zu erfüllen,
00:04:28: sondern auch mögliche Fragen und Anliegen im Voraus zu antizipieren.
00:04:34: Dies ist besonders hilfreich, wenn du in
00:04:37: der Lage sein möchtest, diese Fragen souverän und überzeugend zu beantworten,
00:04:42: die vielleicht nach der Präsentation auf dich zukommen.
00:04:46: Schauen wir uns verschiedene Publikumsszenarien an.
00:04:49: Die eigenen Kolleginnen aus dem
00:04:51: Unternehmen oder die Besucher eines Fachkongresses?
00:04:54: Oder sind es Studentinnen und Studenten,
00:04:57: die über eure neuen Produktionsprozesse informiert werden wollen?
00:05:02: Oder vielleicht interessierte
00:05:04: Bewerberinnen und Bewerber an deinem Unternehmen?
00:05:09: Möglicherweise sprichst du auch direkt vor
00:05:11: deinen Kunden, deinen Patientinnen, deinen Anwendern, Anwenderinnen, bestehenden
00:05:18: Shareholdern, oder interessierten Investoren und Investorinnen.
00:05:24: Vielleicht geht es sogar um einen Krisenfall im Unternehmen und die Presse
00:05:28: möchte gerne Auskunft haben, und zwar schnell und umfassend.
00:05:33: Auch hier merkst Du sicherlich schon, dass
00:05:35: es Sinn macht oder vielmehr unabdingbar ist, für die unterschiedlichen
00:05:38: Zuschauergruppen unterschiedliche Präsentationen zu erstellen.
00:05:43: Da gibt es leider keine Eine-für- alle-
00:05:47: Lösung, wenn du es professionell angehen willst.
00:05:51: Erwartungsmanagement ist das eine.
00:05:52: Ist das schon mal geschafft, brauchen wir
00:05:54: noch Infos, wer die Menschen im Publikum sind?
00:05:58: Im Kreis deiner Kolleginnen und Kollegen
00:06:00: kennst du deine Pappenheimer wahrscheinlich schon ganz gut.
00:06:04: Gerade hier wird es bei eingehender Betrachtung schnell klar, wer eher deine
00:06:09: Befürworter*innen sind und die Leute, die eher gegen dich arbeiten.
00:06:14: Dann gibt es noch Personen, die sich je
00:06:16: nach Thema entscheiden und die sich eher zurückhalten.
00:06:20: Tipp an der Stelle: Gerade diese leiseren
00:06:23: Menschen immer noch mehr auf dem Schirm haben, bitte.
00:06:27: Insgesamt lohnt sich aber auch einmal eine gründliche Inventur.
00:06:31: Vielleicht arbeitet der Kollege Maier, der
00:06:33: immer auch die kleinsten Unstimmigkeiten in deiner Präsentation entdeckt, gar nicht
00:06:38: gegen dich, sondern er hat einfach ein gutes Auge für Details.
00:06:42: Das macht Herr Maier nämlich nicht nur bei
00:06:44: deiner Präsentation, sondern in allen anderen Meetings genauso.
00:06:48: Das wäre zum Beispiel ein gutes Anzeichen dafür.
00:06:51: Bedeutet dann auch, dass du dich nicht
00:06:53: persönlich angegriffen fühlen musst, was die Sache schon wieder entspannter macht.
00:06:58: Herr Maier ist einfach so, und diese
00:07:00: Detailverliebtheit kann man ja auch in manchen Situationen nutzen.
00:07:06: Bedanke dich daher bei den Maiers dieser
00:07:08: Welt für die gute Beobachtungsgabe, zeige Bereitschaft, dich darum zu kümmern und
00:07:14: mache einfach mit deiner Präsentation weiter, ohne dich zu ärgern.
00:07:20: Das heißt nicht, dass alle Einwände und
00:07:22: Störungen jetzt durch die rosarote Brille betrachtet werden sollten.
00:07:27: Ich nehme lieber die objektive Brille, wie wir auf gezielte Angriffe reagieren.
00:07:33: Das bespreche ich übrigens in aller
00:07:35: Ausführlichkeit in einer meiner LinkedIn- Learning-Tutorials mit dem Titel "Souverän
00:07:41: in Frage und Antwort", Infos dazu in den Shownotes.
00:07:46: Es gibt dazu aber auch eine extra Podcastfolge.
00:07:50: Allein an diesem Beispiel sehen wir schon, wie uns das Publikum in diesem Fall
00:07:55: negativ beeinflussen und in unserem Präsentationsfluss behindern kann.
00:08:01: Wenn wir das zulassen, respektive wenn wir
00:08:05: das nicht antizipiert haben und uns entsprechend darauf vorbereiten konnten,
00:08:11: dann könnten wir leicht in die Aggression, nämlich das zweite A, rutschen, und nicht
00:08:16: mehr anerkennend gegenüber unserem Publikum auftreten.
00:08:20: Und das geht ganz schnell, wie wir an diesem Beispiel gesehen haben.
00:08:26: Eine sinnvolle Vereinfachung, um unterschiedliche Menschen zu adressieren,
00:08:30: ist es, wenn wir die Menschen nach ihren grundsätzlichen Kommunikationsmustern und
00:08:36: demnach dem Bedürfnis nach unterschiedlichen Kanälen betrachten.
00:08:42: Das wird in der von mir gern genutzten
00:08:44: sogenannten Insights- MDI-Analyse sehr schön deutlich.
00:08:49: Es gibt hier wissenschaftlich fundiert
00:08:51: vier unterschiedliche Persönlichkeitsanteile.
00:08:55: Einmal die extrovertierten, dann die
00:08:59: introvertierten Anteile, dann auch Anteile, die eher Fokus auf die Aufgaben
00:09:04: und auf das Denken legen, also auf den Kopf, kopfgesteuert könnte man auch sagen.
00:09:09: Und andere, die eher den Fokus auf Fühlen, auf Beziehungen und auf das Herz legen.
00:09:16: Eines sollte bei dieser Betrachtung immer klar sein: Es gibt Menschen, die klare
00:09:21: Tendenzen in eine oder in zwei Richtungen aufweisen, andere sind eher Mischformen
00:09:26: aus den unterschiedlichsten Persönlichkeitsanteilen.
00:09:30: Wenn wir aber davon ausgehen, dass wir die
00:09:32: vier Persönlichkeitsanteile ansprechen, dann haben wir gute Karten, dass wir eine
00:09:37: gute Resonanz im Publikum bekommen und von den meisten auch gut verstanden werden.
00:09:43: Jeder Typ bevorzugt nämlich, wie schon
00:09:46: gesagt, einen präferierten Kommunikationskanal.
00:09:50: Beispiel:
00:09:51: Haben wir es mit einem introvertierten Denker, der in Blau bei Insights
00:09:56: dargestellt ist, zu tun, dann bevorzugt dieser Zahlen, Daten und Fakten.
00:10:03: Er oder sie glaubt eher den tatsächlichen
00:10:05: Beweisen, die schwarz auf weiß irgendwo nachzulesen sind.
00:10:09: Menschen mit hohen Blauanteilen sind ruhig
00:10:11: und besonnen, durchdringen die Dinge gern analytisch.
00:10:16: Dagegen wird der extrovertierte Denker in Rot dargestellt.
00:10:20: Schnelle, klare und präzise Kommunikation ohne viel Schnörkel und Krimskrams.
00:10:27: Er wird gleich zur Sache kommen und ist handlungs- und wettbewerbsorientiert.
00:10:33: Der extrovertierte Beziehungsmensch in
00:10:36: Gelb dargestellt, ist fröhlich, offen und äußerst kommunikativ.
00:10:41: Er oder sie ist begeisterungsfähig und liebt starke emotionale Botschaften.
00:10:47: Die vierte Gruppe sind die Menschen, die
00:10:49: introvertiert und auf Beziehung und Fühlen fokussiert sind.
00:10:55: Für sie ist achtsames Miteinander, Mitgefühl und Reflexion wichtig.
00:11:01: Das war jetzt ein schneller Überblick über
00:11:03: die Insights-Typisierung von Persönlichkeitsanteilen.
00:11:07: Wie gesagt, gibt es in den meisten
00:11:08: Menschen unterschiedlichste Anteile davon, jedoch sind dir bestimmt auch Leute
00:11:13: eingefallen bei der Erklärung eben, bei denen der ein oder andere
00:11:17: Persönlichkeitsanteil doch gut erkennbar ist.
00:11:21: Betonen möchte ich auch, dass es keine
00:11:23: guten und schlechten Persönlichkeitsanteile gibt.
00:11:26: Schließlich ist es die Reife eines
00:11:28: Menschen, die ein gutes Miteinander ausmacht.
00:11:31: Und dazu gehört auch das Wissen über meine eigene Persönlichkeitsstruktur, die sich,
00:11:36: wenn wir den Expert*innen Glauben schenken, im Leben nur wenig ändert.
00:11:41: Ich sage immer: Mensch, erkenne dich selbst.
00:11:44: Und in diesem Sinne auch: Welcher Kanal ist dein liebster Kommunikationskanal?
00:11:49: Das ist uns nämlich meistens gar nicht
00:11:52: bewusst, weil wir ja immer davon ausgehen, dass es ja normal ist, wie wir sprechen.
00:11:57: Das ist es aber nicht, denn jeder und jede hat seine und ihre Präferenzen.
00:12:04: Also fordere ich dich auf, mal zu
00:12:06: überlegen, wie du am liebsten kommunizierst.
00:12:09: Und dann überlege bitte, welche Kanäle du dabei eventuell außer Acht lässt.
00:12:15: Ich bin zum Beispiel ein hochgelber Typ
00:12:17: und bin immer schnell begeistert von einer Sache.
00:12:21: Ein Kollege von mir, der ist hochblau, und er sagte mal bezeichnenderweise in einem
00:12:26: Telefonat, als ich wieder einmal von einer Sache so begeistert war und weitschweifig
00:12:31: erzählte: Du, Silvia, gib mir bitte erst mal eine Überschrift.
00:12:37: Ja, ja, okay, also langsam und die Blauen auch abholen, bitte.
00:12:44: Genauso umgekehrt. Bist du eher ein roter
00:12:47: Typ, willst du schnell und ohne Schnörkel und ohne Blabla auf den Punkt kommen.
00:12:52: Die Extrovertierten, also rote und gelbe,
00:12:54: sind übrigens auch immer eher schnell unterwegs.
00:12:59: Also: Bist du rot und möchtest die
00:13:02: Präsentation schnell durchziehen, dann bedenke, dass es vielleicht auch grüne
00:13:07: Persönlichkeitsanteile in deinem Publikum gibt.
00:13:10: Die brauchen mehr Info, einen harmonischen Bezugsrahmen.
00:13:15: Und die Blauen?
00:13:18: Die brauchen wie gesagt Zahlen, Daten und Fakten, um sich überzeugen zu lassen.
00:13:23: Okay. Alles klar soweit?
00:13:26: Tja, es ist ganz schön viel zu bedenken.
00:13:28: Aber keine Sorge, mit der Zeit wirst du bei der Vorbereitung automatisch an die
00:13:34: unterschiedlichen Persönlichkeitstypen denken und dann entsprechende Inhalte
00:13:39: anpassen, sowohl sprachlich als auch rhetorisch.
00:13:44: Die Größe des Publikums ist ebenfalls von Bedeutung.
00:13:48: Bei kleineren Gruppen kannst du persönlicher auftreten, vielleicht sogar
00:13:51: die Namen der Zuhörer und Zuhörer*innen kennen und verwenden.
00:13:56: Das schafft eine sofortige Verbindung und wirkt sympathisch.
00:14:00: Hier lohnt es sich auch im Internet zu recherchieren.
00:14:03: Warum?
00:14:05: Vielleicht hat einer deiner Zuhörer ein Hobby, das er mit dir teilt.
00:14:08: Oder eine Zuhörerin ist in der gleichen Stadt wie du aufgewachsen.
00:14:13: Du hast sofort ein Gesprächsthema und
00:14:16: Menschen mögen es, wenn man sich für sie interessiert.
00:14:20: Das gilt auch für die Unternehmen, die
00:14:22: deine Zuschauerinnen und Zuschauer vertreten und repräsentieren.
00:14:26: Hier gibt es womöglich eine Auszeichnung eines Unternehmens, die du im Smalltalk
00:14:31: vor der eigentlichen Präsentation aufgreifen kannst.
00:14:35: Bei kleineren Gruppen mische ich mich auch
00:14:38: gerne vor der Präsentation unter die Leute und spreche mit ihnen.
00:14:42: Dann wird der Abstand zum Präsentierenden
00:14:46: geringer und die Kommunikation und die Anerkennung auf Augenhöhe ist gegeben.
00:14:52: Wir wollen ja unseren Zuschauerinnen und
00:14:54: Zuschauern Anerkennung und Aufmerksamkeit geben.
00:14:58: Genau das wollen wir erreichen.
00:15:00: Bei größeren Veranstaltungen kann dies natürlich schwieriger sein, aber du kannst
00:15:04: trotzdem im Vortrag die ein oder andere Firma nennen.
00:15:07: Wenn du vorher recherchiert hast, wer vertreten ist.
00:15:11: In der Fragerunde kannst du ebenso eine persönliche Note hinzufügen, indem du
00:15:16: nachfragst, aus welchen Unternehmen die Personen kommen oder die Person, die
00:15:21: gerade eine Frage stellt und welche Erfahrung sie mitbringt.
00:15:25: Das zweite A steht für Arroganz.
00:15:28: Diese Haltung ist zum Glück eher selten,
00:15:31: jedoch sollten wir darüber ein Wort verlieren.
00:15:33: In der Regel weiß die vortragende Person
00:15:35: mehr zum Thema als die Zuschauer und Zuschauerinnen.
00:15:39: Das ist ja auch der Grund, warum er oder sie darüber vor anderen spricht.
00:15:43: Das gibt dem Präsentator aber noch lange
00:15:45: nicht das Recht, von oben herab zu dozieren.
00:15:49: Bitte achte auf deine Haltung.
00:15:51: Die meisten Menschen spüren das und werden
00:15:54: entsprechend abweisend reagieren, s olltest du von oben herab sprechen.
00:16:00: Ich habe das manchmal auch schon erlebt, zum Beispiel wenn ein Rhetoriktrainer
00:16:04: fragt, wie die Lottozahlen vorgetragen werden sollen.
00:16:09: Keine Ahnung. Einfach vorlesen, oder?
00:16:12: Ja, aber wie?
00:16:13: Hier wollte der Trainer auf die
00:16:15: unterschiedliche Betonung hinaus, die keiner im Publikum kannte.
00:16:19: Vielmehr wurden diejenigen, die sich trauten, die Zahlen dann vorzulesen, dann
00:16:25: eines Besseren belehrt und ein Stück weit vorgeführt.
00:16:29: Der Trainer erhoffte sich davon einen Aha-
00:16:31: Effekt auf Kosten von anderen, das finde ich schäbig, das muss nicht sein.
00:16:36: Und das geht doch besser.
00:16:39: Ich würde heute eine solche Vorstellung verlassen.
00:16:41: Warum soll ich mich als interessierter
00:16:44: Mensch vorführen lassen in der wertvollen Zeit, die ich auch anders nutzen kann?
00:16:51: Also ich würde dann nicht da bleiben.
00:16:53: Also Vorsicht vor Arroganz.
00:16:55: Es gibt immer noch bessere, innovativere
00:16:57: und vielleicht weisere Menschen, von denen wir ja auch lernen können.
00:17:02: Manchmal schlägt die Arroganz sogar in Aggression über.
00:17:05: Das kann besonders konkret bei der Frage-Antwort-Phase passieren.
00:17:10: Damit sind wir beim dritten Jahr, der Aggression.
00:17:14: Da kann es schon einmal passieren, dass die Fetzen so richtig fliegen.
00:17:18: Es mag ja für die Zuschauerinnen und
00:17:20: Zuschauer amüsant sein, aber elegant ist so eine Haltung auf keinen Fall.
00:17:28: Im Coaching in akademisch,
00:17:29: wissenschaftlichen oder auch in anderen Führungskreisen bin ich immer wieder baff
00:17:34: erstaunt, wie selbstverständlich man sich ja gern einmal auf der Bühne fetzt.
00:17:42: Die Frage ist nur: Sind dem Aggressor mögliche Konsequenzen bewusst, wie zum
00:17:48: Beispiel, die Zuschauerinnen und Zuschauer finden ihn oder sie unsympathisch.
00:17:54: Wenden Sie sich von ihm oder ihr ab,
00:17:57: obwohl sie die vorgetragenen Thesen ja vertreten.
00:18:01: Oder ist es offensichtlich, dass sich da
00:18:03: zwei bekannte Streithähne einen richtig öffentlichen Kampf liefern?
00:18:09: Ich bin der Meinung, es gibt auch eine
00:18:11: charmante und auch souveränere Art, seine Meinung kundzutun.
00:18:17: Eine gezielte Provokation hie und da kann
00:18:20: durchaus eine positive Wirkung haben, aber auch das will geübt sein.
00:18:24: Das Thema Frage und Antwort behandle ich in einem eigenen Podcast und es gibt hier
00:18:29: auf LinkedIn-Learning einen extra Kurs, den ich euch sehr ans Herz lege.
00:18:34: Hier erfahrt ihr in aller Ausführlichkeit, wie ihr auf alle möglichen Fragen souverän
00:18:40: antwortet und im Lead, also in der Führung, bleibt.
00:18:44: Links dazu sind in den Shownotes zu finden.
00:18:49: Angst ist die andere Seite der Medaille.
00:18:51: Womit wir beim vierten A dieser Aufzählung wären.
00:18:55: Angst vor dem Publikum ist nicht hilfreich, besser wäre Respekt.
00:19:01: Angst, das wissen wir mittlerweile, lässt
00:19:03: sich nur dann überwinden, wenn wir genau das tun, wovor wir Angst haben.
00:19:09: Was macht uns genau Angst?
00:19:12: Sind es vielleicht die Würdenträger im Publikum?
00:19:15: Oder sitzt meine Chefin drin, die mich kritisch beäugt?
00:19:19: Oder ist es einfach die schiere Anzahl an
00:19:22: Menschen, die mich anstarren und eine vernünftige Rede erwarten?
00:19:27: Wenn wir die Angst einkreisen können und
00:19:29: uns damit auseinandersetzen, hat sie schon nicht mehr so viel Macht über uns.
00:19:34: Was kann denn schon schlimmstenfalls passieren?
00:19:36: Ich vermassle die Show, na und?
00:19:39: Dann mache ich es das nächste Mal einfach besser und habe daraus gelernt.
00:19:43: Das kann ich natürlich jetzt leicht sagen,
00:19:45: aber ich habe auch schon etliche Auftritte vermasselt.
00:19:49: Einmal, das ist viele Jahre her, ich war
00:19:51: so aufgeregt, dass ich nur die halbe Begrüßung aufgesagt hatte.
00:19:56: Das ist mir nicht einmal aufgefallen, erst
00:19:58: bei der Aufzeichnung, es war ein Live Event bei einer großen Kinopremiere, habe
00:20:03: ich es gehört und bin danach noch halb im Boden versunken.
00:20:07: Ansonsten lief die Show aber gut und vermutlich haben sich die Leute gewundert.
00:20:11: Also nur Mut und rauf auf die Bühne.
00:20:15: Das beste Mittel, um die Angst vor dem Publikum abzumildern, ist, die
00:20:19: Präsentation zuvor im Trockenen zu üben, u nd zwar laut und mindestens fünfmal.
00:20:25: Stell dir dabei die Leute vor, und zwar
00:20:27: nicht in Unterwäsche, wie manche diesen Uralttipp immer noch weitergeben.
00:20:32: Den fand ich schon immer irgendwie würdelos und unnütz.
00:20:34: Also stell dir die Leute vor im Business oder entsprechenden Outfit, wohlwollend
00:20:40: und gut gelaunt, und dann dich selber auf der Bühne.
00:20:43: Und immer wenn ich Bühne sage, meine ich
00:20:46: damit auch den Meetingraum oder auch den Platz vor der Webcam.
00:20:50: Das ist deine Bühne und du weißt ja, jede
00:20:53: Präsentation ist eine Chance, also nutze sie.
00:20:56: Es sind tatsächlich auch nur Menschen, die dir zuschauen und du musst ebenso nichts
00:21:01: Übermenschliches vorführen, es sei denn, du bist Zirkusartist.
00:21:06: Aber Spaß beiseite.
00:21:08: Stell dir mal in Gedanken vor, wie
00:21:10: entspannt und professionell du dein Publikum begeisterst.
00:21:14: Du hast es dir verdient, da du ja gut
00:21:17: vorbereitet bist und gut recherchiert hast.
00:21:21: Auch die allermeisten kritischen Fragen
00:21:24: oder Kommentare sind Klassiker und die kennen wir und können, mit etwas
00:21:29: Überlegen, antizipieren und uns darauf vorbereiten.
00:21:33: Und es stimmt. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.
00:21:37: Mache dir einfach eine Liste mit üblichen
00:21:39: Einwänden oder Fragen und formuliere dann die entsprechenden Antworten.
00:21:44: Auch diese Antworten bitte laut üben, damit die richtigen Formulierungen sitzen.
00:21:50: So manch ein Profi hat sich hier schon um Kopf und Kragen geredet.
00:21:54: Also weniger ist hier mehr.
00:21:57: Meistens stellt sich bei realistischer Betrachtung heraus, dass dein Publikum,
00:22:02: mit wenigen Ausnahmen, dir meistens wohlgesonnen ist.
00:22:07: Apathie ist die Nummer fünf unter den A's bei der Einstellung zum Publikum.
00:22:12: Und Apathie ist eigentlich der schlimmste Zustand.
00:22:15: Dem Redner ist es egal, vor wem er was präsentiert.
00:22:20: Ich frage mich wirklich manchmal, warum so manch ein Publikum so einem Redner
00:22:24: überhaupt zuhört und so eine Rednerin überhaupt akzeptiert.
00:22:30: Er oder sie referiert langmütig, ohne große Betonung über das Thema, für das
00:22:36: sich das Publikum ja extra Zeit genommen hat.
00:22:40: Womöglich handelt es sich um eine hochgelobte Expertin, die durch Bücher und
00:22:44: Veröffentlichungen Aufmerksamkeit erhalten hat.
00:22:47: Aber die Präsentation wird nach Schema F abgespult, keine gute Idee.
00:22:54: Das ist den Präsentierenden manchmal gar nicht bewusst.
00:22:57: Sie denken vielleicht: Ja, ist doch alles tiptop und in Ordnung.
00:23:01: Ich bin hier und rede über mein Expertenthema.
00:23:05: Ja, aber es hat schon auch mit Haltung zu
00:23:08: tun, wie ich das meinen Publikum rüberbringe.
00:23:11: Vielleicht ist es dem Redner egal, was
00:23:13: ankommt, das Honorar bekommt er ja doch, oder es interessiert die Expertin nicht,
00:23:18: was die Zuschauer*innen mit dem wertvollen Wissen anfangen.
00:23:21: Also bitte hinterfrage dich da kritisch: Wie wichtig ist dir dein Publikum?
00:23:27: Also es ist gar nicht so schwer.
00:23:29: Beschäftige dich mit deinem Publikum.
00:23:31: Die Zuschauer und Zuschauerinnen sind es
00:23:34: ja, die dir zuhören wollen und sich die Zeit dafür nehmen, einen Weg auf sich
00:23:39: nehmen, die dir somit bereits vorab Anerkennung gegeben haben.
00:23:44: Genau diese Anerkennung sind wir unserem Publikum schuldig.
00:23:48: So trittst du bereits vor deinem Auftritt in einen positiven und respektvollen
00:23:53: Kontakt mit deinem Zuhörerkreis und ebnest den Weg für eine gelungene Präsentation.
00:24:00: Schreib mir gerne deine Erkenntnisse dazu, sowohl in der Rolle des Präsentierenden
00:24:05: oder der Präsentierenden, als auch in der Rolle des Publikums.
00:24:10: Was hast du da schon alles erlebt?
00:24:12: Ich freue mich auf deine Post.
00:24:15: Alles Gute, Silvia.
00:24:22: "Professionell auftreten", d as wars wieder.
00:24:24: Danke, dass du dabei warst.
00:24:26: Weitere Informationen zum Podcast und die
00:24:28: Shownotes findest du auch auf meiner Webseite pitz-coaching.de.
00:24:34: Schau gern mal auch bei LinkedIn-Learning
00:24:36: vorbei, es gibt hier drei Video-Tutorials zum Thema.
00:24:40: Die Links findest du in den Shownotes.
00:24:43: Viel Erfolg!
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