#23 Schluss mit Lampenfieber: Wie du deine Auftrittsangst besiegst - exklusive Einblicke vom Hypno-Profi
Shownotes
Die Angst vor dem Auftritt kann lähmend sein und uns daran hindern, unsere Botschaft kraftvoll auszudrücken.
Ludwig Zellmer, der seit 2016 in Starnberg eine Praxis betreibt, sagt Lampenfieber und Auftrittsangst den Kampf an.
Ludwig kombiniert körperliche und mentale Therapie, um Menschen die Angst vor öffentlichen Auftritten zu nehmen. Er teilt spannende Erfolgsgeschichten und erklärt, warum die Chemie zwischen Therapeut und Klient so wichtig ist.
Ob du zitternde Hände oder trockenen Mund hast – Ludwig hat die Tipps, die du brauchst. Finde heraus, wie du Lampenfieber besiegst und zum Bühnenstar wirst!
Shownotes:
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00:00:03: Herzlich willkommen zu Professionell
00:00:05: auftreten, dein Podcast für die gelungene Präsentation.
00:00:10: Souverän, glaubwürdig und begeisternd
00:00:12: auftreten, deine Botschaft zielsicher anbringen, mit Leichtigkeit,
00:00:17: Lampenfieber, kritische Fragen und andere Stolpersteine überwinden.
00:00:22: Darum geht's.
00:00:23: Ich bin Silvia B.
00:00:24: Pitz und freue mich auf dich.
00:00:26: Herzlich willkommen.
00:00:32: Wie geht’s dir, wenn du an die nächste Präsentation vor großem Publikum denkst?
00:00:37: Bekommst du zitternde, schwitzende Hände, trockenen Mund-und Herzklopfen?
00:00:42: Oder freust du dich darauf?
00:00:44: Meistens eher Ersteres, oder?
00:00:46: Damit bist du aber nicht allein.
00:00:47: Eine Umfrage zeigt, dass die Angst vor
00:00:50: öffentlichem Sprechen noch vor der Angst zu sterben rangiert.
00:00:54: Wenn diese Angst aber so stark ausgeprägt ist, dass du dich gar nicht mehr auf die
00:00:58: Bühne traust, Dann macht es Sinn, sich Hilfe zu holen.
00:01:02: Ich freue mich daher, heute einen Gast bei
00:01:04: mir im Podcast begrüßen zu dürfen, der hier helfen kann.
00:01:08: Er betreibt seit 2016 eine Praxis in Starnberg und bietet eine ungewöhnliche
00:01:13: Kombination von körperlicher und mentaler Therapie an.
00:01:18: Ludwig Zellmer, ich freue mich, dass du heute bei mir bist.
00:01:21: Herzlich willkommen bei meinem Podcast. Hallo Sylvia, danke für die Einladung.
00:01:25: Vielen Dank.
00:01:26: Du betreibst eine Praxis seit vielen Jahren schon in Starnberg Berg und
00:01:31: behandelst da viele, sagst du, Patientinnen, Klientinnen?
00:01:35: Also wenn man Hypnosetherapeut an sich
00:01:37: ist, das ja jeder sein kann, das ist ja kein staatlich geschützter Begriff, dann
00:01:42: bezeichnet man die eigentlich als Klienten.
00:01:44: Heilpraktiker allerdings, das ich jetzt
00:01:46: auch bin, kann man auch Patienten sagen, aber das ist jetzt eigentlich egal.
00:01:52: Ist es egal, genau.
00:01:53: Hauptsache, du kannst helfen.
00:01:54: Hauptsache, die Leute kommen und lassen sich helfen.
00:01:58: Genau, genau.
00:01:59: Das ist ein wichtiger Punkt, den du ansprichst.
00:02:01: Sag mir erst mal, wie funktioniert denn das?
00:02:04: Also die Menschen kommen zu dir mit verschiedenen Themen, also nicht nur
00:02:09: Prüfungsangst, was ja auch so Lampenfieber wäre, sondern mit anderen Themen.
00:02:12: Was machst du denn dann mit denen?
00:02:14: Bevor ein Patient oder ein Klient zu mir kommt, ist schon viel Wasser den Fluss
00:02:21: hinuntergelaufen, weil ich meistens, und so wird es mir oft berichtet, auch
00:02:25: wirklich oft die letzte Hoffnung bin, weil an Hypnose denkt das nicht jeder gleich
00:02:30: oder an Akupunktur, wenn es jetzt über Prüfungsangst geht.
00:02:33: Da versucht man erst mal, andere Wege einzuschlagen.
00:02:37: Das höre ich schon ganz oft am Telefon.
00:02:39: Das ist natürlich ein gewisser Druck für mich auch, wenn es sagt: „Du bist die
00:02:42: letzte Hoffnung, weil meistens waren es schon bei Pontius und Pilates.
00:02:47: Und dann kommen die Leute zu mir und die sind ja schon sehr bereit für das ganze
00:02:54: Thema Hypnose und Akupunktur, das ich mache.
00:02:57: Die Akupunktur stellt eher das Körperliche dar, auf Meridian-Ebene, auf
00:03:03: Energie-Ebene, was man übrigens auch nur machen darf, wenn man Heilpraktiker ist
00:03:07: oder Arzt, weil es eine invasive Technik ist.
00:03:09: Und die Hypnose ist eine Behandlung einer Psychotherapie, eine
00:03:16: extrem schnelle Psychotherapie, die eben das Unterbewusstsein beeinflusst.
00:03:20: Das heißt, kurzum für den Laien sagt man,
00:03:22: man schiebt in der Hypnose das Bewusstsein weg für kurze Zeit.
00:03:26: Das schickt man zum Kaffeetrinken zum
00:03:27: Beispiel, weil du redest ja auch mit mir jetzt bewusst.
00:03:30: Hoffentlich, ja. Genau.
00:03:32: Und in dieser Phase, in der man das
00:03:34: Bewusstsein wegschiebt, der überhaupt nicht unbedingt von Kontrollverlust
00:03:38: geprägt sein muss, ist der Mensch extrem entspannt.
00:03:41: Man muss so vorstellen, wie so ein Netz, das sich öffnet plötzlich.
00:03:45: Und alles, was ich dann sage, was durchaus und durchweg positiv ist,
00:03:50: kann sich dann wirklich setzen und im Unterbewusstsein ankommen.
00:03:53: Und wenn man dann die Hypnose wieder
00:03:55: beendet, diese Schlussphase einleitet, dann schließt sich dieses Netz wieder.
00:04:00: Es Man kann man vorstellen, wenn man jetzt
00:04:01: kurz vor dem Autounfall ist, dann ist das Netz ganz eng.
00:04:06: Dann gibt es nur noch rudimentäre Dinge,
00:04:07: die man abrufen kann: Bremsen, nach links reisen, Kupplung treten.
00:04:10: Und da geht nichts raus, nichts rein, fertig.
00:04:13: In normaler Entspannung, wenn man in einer
00:04:15: Prüfung zum Beispiel ist, kommen wir zum Thema Prüfungsangst,
00:04:17: dann kann man, wenn man normal entspannt ist, relativ viel abrufen.
00:04:21: Wenn man nervös ist, wird es immer weniger in Form Blackout, so weiter.
00:04:25: Und Hypnose ist die extremste Form der Entspannung, kann man so sagen, wo ganz
00:04:29: viel reinkommen kann und das sich dann wirklich absetzen kann und im
00:04:33: Unterbewusstsein einfach andere Reize dann plötzlich setzt.
00:04:37: Genau, so kann man Hypnose erklären.
00:04:39: Das ist jetzt keine Magie oder Zauberrei.
00:04:43: Das ist wirklich ein System, das dahinter steht, wo
00:04:47: natürlich viel Vertrauen vorausgesetzt wird.
00:04:49: Absolut, ja. Und wenn du sagst, es ist eine sehr gute
00:04:53: Analogie übrigens mit dem Netz, das sich dann öffnet, da hat man natürlich auch
00:04:57: schon Befürchtungen als Zuhörer und Zuschauer vielleicht, dass man sagt, da
00:05:02: kann man aber auch schon komische Dinge einpflanzen vielleicht.
00:05:04: Es gibt ja diese, keine Ahnung, in Filmen wird das ja oft
00:05:08: gezeigt, dass man dann jemandem einpflanzt: „Du musst dieses
00:05:11: und jenes Böse tun und der weiß es gar nicht mehr und macht es dann automatisch.
00:05:14: Geht das überhaupt?
00:05:15: Ja, also das geht.
00:05:17: Das geht, das will ich gleich mal vorwegnehmen.
00:05:19: Du spielst wahrscheinlich ein bisschen auf
00:05:20: die Show-Hypnose an, bis man auch im Fernsehen oft sieht, dass der Mensch Dinge
00:05:24: macht, die er nicht so gerne macht oder die ihn schlecht darstellen lassen.
00:05:29: Man Ich muss dazu sagen, die Show-Hypnose, die Leute, die da hingehen, die wissen
00:05:33: schon, was da kommt, die sind teilweise freiwillig auf der Bühne.
00:05:37: Die Show-Hypnose wird schon vor der Show
00:05:39: an sich die Hypnose durchgeführt durch ein ausgewähltes Publikum und der
00:05:45: Show-Hypnotiseur weiß schon, bevor die Show losgeht, der und der war
00:05:49: hypnotisierbar und der ist jetzt mein Show-Patient, sozusagen.
00:05:54: Aber es ist trotzdem alles echt, bloß die
00:05:56: Bereitschaft von den Leuten ist sehr, sehr hoch.
00:05:58: Es gibt aber so einen inneren Türsteher, so ein ethisches Schutzschild, das
00:06:04: irgendwann mal sagt: „Bis hierhin und nicht weiter.
00:06:07: Und meine Patienten, die würden relativ schnell merken, wenn ich in der Hypnose
00:06:14: ihnen Dinge suggeriere, die ihnen nicht guttun und das reißt einen auch raus.
00:06:20: Das ist durchweg …
00:06:22: Ich lege ganz viel Wert, ich habe auch
00:06:23: Kinder bei mir in der Praxis, ganz viel Wert darauf, dass das sehr, sehr positiv
00:06:27: wird und die Leute sehr viel Vertrauen da drin haben.
00:06:31: Und wenn ich da mal was falsches sage oder
00:06:35: was Negatives im Sinn hätte, was ja nicht der Fall ist, dann wird es denjenigen
00:06:39: rausreißen, weil er doch die Kontrolle soweit hat.
00:06:41: Also die Kontrolle ganz abgeben, das ist
00:06:43: eigentlich sehr, sehr selten und passiert so gut wie nie.
00:06:47: Okay. Aber du sagst, es ist möglich.
00:06:50: Das ist schon mal ganz interessant.
00:06:51: Also da muss man schon achtsam sein, in welche Hände man sich begibt.
00:06:54: Natürlich, sagen wir mal, im
00:06:55: therapeutischen Sinne gehe ich mal davon aus, dass das alles positiv ist.
00:06:59: Logischer Weiß ich bei dir sowieso, ja, Ludwig.
00:07:01: Aber worüber wir auch sprechen wollen, ist
00:07:05: natürlich, wenn jetzt jemand massive Auftrittsangst hat.
00:07:09: Und du sagst auch, ich habe deine Homepage natürlich auch angeschaut, du sagst auch,
00:07:13: es sind zwei Faktoren wichtig am Anfang, wenn jemand zu dir kommt für den Erfolg.
00:07:19: Was sind denn das für zwei Faktoren?
00:07:21: Also ganz wichtig ist einmal, dass die Leute zu mir kommen und das
00:07:26: Vertrauen einfach in die Behandlung haben und diese Offenheit mitnehmen.
00:07:32: Ganz wichtig. Aber das setze ich …
00:07:34: bis jemand bei mir sitzt, das ist für mich
00:07:37: schon gegeben, weil der nimmt ja die Hypnose, der sucht ja mich auf.
00:07:41: Mit dem Hintergedanken „Hypnose wird mir
00:07:44: wahrscheinlich helfen und ich bin offen für das Ganze und ich will das Ganze.
00:07:47: Und das zweite ist ganz, ganz wichtig: Das Vertrauen in mich als Therapeut.
00:07:53: Deswegen mache ich auch so viele
00:07:57: Videos und bin so präsent mit mit mir selbst als Person, mit der Stimme, mit
00:08:02: dem Auftreten, dass wenn ein Patient, ein möglicher Patient, der sagt: „Ich würde
00:08:07: gerne Hypnose machen, mich sieht und in seinem Kopf ein Ja oder auch ein
00:08:11: Nein entsteht, das ist ganz wichtig für mich.
00:08:13: Das Ja treibt ihn zu mir, das ist super, das unterstützt ihn in seiner Entscheidung
00:08:19: und das Nein ebenso, weil wenn jemand, ist ganz oft so, wenn ich irgendwelche
00:08:24: Therapeuten suche, da sind meistens nur so Stockfotos drinnen, also von Models
00:08:28: irgendwie und Seite geschrieben, dann komme ich dahin und dann merke ich aber,
00:08:33: weil ich kein Video, kein Bild gehabt habe, das passt irgendwie nicht gerade.
00:08:37: Und dann ist das ganz schwieriger Weg für die Behandlung dann.
00:08:41: Kennt man oft bei Ärzten, glaube
00:08:42: ich, wenn man da hingeht und sagt: „Mit dem bin ich überhaupt nicht grün worden.
00:08:45: Das ist eine natürliche Reaktion, aber
00:08:47: deswegen möchte ich durch das Auftreten – und da kommst du ja du wieder ein bisschen
00:08:50: ins Spiel – mit meinen Videos den Leuten zeigen: „Hey, das bin ich.
00:08:54: Wenn ich dir gefalle, wenn du glaubst, das funktioniert zwischen uns beiden, dann
00:08:59: wäre die Hypnose „Das ist mir oder die Akupunktur bei mir richtig.
00:09:01: Wenn nicht, ist da auch geholfen, dann darfst du gerne
00:09:05: auch einen anderen wählen oder dann ist mir auch geholfen und dem natürlich.
00:09:09: Genau, okay.
00:09:10: Also es muss einerseits die Chemiestimmen zwischen …
00:09:13: Unbedingt.
00:09:14: Ihr als Therapeut und dem Patient, der
00:09:18: Patientin, aber auch natürlich die Bereitschaft, also der Leidensdruck
00:09:22: sozusagen muss groß genug sein, dass jemand dann auch wirklich bereit ist, den
00:09:27: Schritt zu gehen und den auch weiter da durchzuziehen.
00:09:32: Ich beeinflusse das natürlich schon auch in der Sitzung.
00:09:34: Also das muss schon aussagen, dass wenn jemand kommt, beispielsweise das Rauchen
00:09:38: aufhören möchte, kommen natürlich schon viele, die sagen: „Eigentlich fällt es mir
00:09:43: doch recht schwer aufzuhören und will ich überhaupt aufhören?
00:09:46: Ich bin aber jetzt trotzdem da.
00:09:47: Dann bringe ich den natürlich schon dahin und das ist auch Teil der Hypnose, dass er
00:09:51: zum Schluss sagt: „Eigentlich will ich doch aufhören.
00:09:53: Und zum zweiten, dieses Vertrauen untereinander.
00:09:56: Ich begebe mich natürlich schon auf, ich
00:09:59: stelle mich immer wieder auf neue Patienten ein.
00:10:01: Also da kommt jetzt ein Bankmanager, es
00:10:05: kommt aber auch vielleicht jemand, Tierpfleger, das nächste Mal kommt
00:10:12: ein Müllarbeiter, dann kommt wieder ein Lehrer.
00:10:15: Es sind ja lauter verschiedene Berufe und auch Umgänge miteinander und da muss ich
00:10:21: mich schon auf jeden immer wieder einstellen.
00:10:22: Das macht auch Spaß und das setze ich mir schon als Aufgabe, dass ich jeden auf
00:10:29: seiner Ebene auch abhole, weil das ganz, ganz wichtig ist.
00:10:32: Und als Beispiel, zum Beispiel: Wenn
00:10:35: jemand kommt und möchte abnehmen und der sagt, ich will zehn Kilo abnehmen,
00:10:41: dann ist das für den sehr, sehr schlimm, weil er bei mir sitzt.
00:10:44: Es gibt aber jemanden, der vielleicht 20 Kilo abnehmen möchte,
00:10:48: der sagt dann zu dem mit den zehn Kilo: „Ja, was willst denn du mit den zehn Kilo?
00:10:51: Ich habe ja 20. Aber es geht immer so weit.
00:10:53: Es gibt einen mit 30, mit 40 und man muss auch selbst die 2 kg-Übergewicht, die
00:10:58: jemand jetzt loswerden möchte, als sein großes Problem sehen.
00:11:01: Das Problem ist immer eher subjektiv zu betrachten.
00:11:06: Absolut, ja, verstanden.
00:11:07: Deswegen musst du auf jeden eingehen und selbst wenn das Problem für einen selbst
00:11:11: noch so klein ist, ist es für den gerade die Welt.
00:11:14: Das ist so wichtig, dass man da jedes Problem wirklich annimmt und ernst nimmt.
00:11:19: Hatte ich jetzt neulich erst mit einer
00:11:20: guten Freundin in die Diskussion, dass man ja nicht im Schuh des anderen steckt, wie
00:11:26: die Indianer, glaube ich, sagen, das ist so schön, du musst erst in den Mockersin
00:11:29: des anderen gegangen sein, das zu verstehen, was der für Nöte hat.
00:11:32: Genau. Wir werden gleich noch mal sprechen über
00:11:34: deinen Auftritt, aber zunächst noch mal über das Thema: Wie schaffst du es denn?
00:11:39: Also es ist ja ein großer Unterschied,
00:11:41: würde ich mal sagen, ob jemand jetzt tatsächlich
00:11:45: abhängig ist vom Rauchen, weil das ja auch eine stoffliche Sucht ist
00:11:49: und jemand, sagen wir mal, Prüfungsangst oder eben Lampenfieber hat.
00:11:53: Das ist ja ein großer Unterschied.
00:11:54: Wie hilft denn da jetzt die Akupunktur?
00:11:57: Oder erst mal, ist das ein großer
00:11:59: Unterschied auch in deinen Zwischen Rauchen und Lampenfieber zum Beispiel?
00:12:04: Ja.
00:12:05: Ja, also die Rauchengehensweise ist natürlich schon unterschiedlich.
00:12:10: Lampenfieber ist ja oft ein bisschen ein Angstthema.
00:12:12: Ja, genau.
00:12:14: Verankert im Kopf Das ist ganz wichtig.
00:12:16: Rauchen ist das Suchthema „Verankert im
00:12:18: Kopf, in Klammer auch ganz viel Angst dabei.
00:12:21: Die haben Angst, aufhören zu müssen, den Leuten zu zeigen: „Ich höre jetzt auf.
00:12:26: Angst vor dem Scheitern,
00:12:27: Angst vor dem Neuen, sie gehen ein neues Leben hinein, ohne Zigarette, ohne den
00:12:32: Halt, den die Zigarette bislang geliefert hat.
00:12:34: Also ist auch ganz viel Angst.
00:12:36: Es ist immer relativ viel Angst dabei.
00:12:38: Deswegen ist das Lampenfieber auch eine Form von Angst.
00:12:43: Und ich nehme das Ganze …
00:12:46: Die Hypnosetechnik ist eigentlich immer relativ ähnlich.
00:12:49: Man versucht quasi in der ersten Phase,
00:12:51: die Leute wirklich in diese Entspannung hineinzubringen.
00:12:53: In der zweiten, in der Hauptphase,
00:12:55: versucht man, diese positiven Aspekte, die natürlich durch ein langes
00:12:58: Vorstellungsgespräch und Informationsgespräch gesammelt wurden.
00:13:02: Ich muss immer genau wissen, was ist jetzt dem sein Problem?
00:13:06: Nicht jeder Raucher und nicht jeder, der Lampenfieber hat, hat denselben Trigger
00:13:11: oder jeder hat unterschiedliche Probleme, die ihn gerade aus der Bahn werfen.
00:13:15: Und das wird nicht GMAF drübergelegt, sondern ganz intensiv das gemacht.
00:13:20: Und die Akupunktur unterstützt das Ganze.
00:13:23: Da gibt es Zungen und eine Pulsdiagnose.
00:13:25: Das heißt, durch die Zunge
00:13:27: kann man quasi das Innere vom Körper er kennen, was er gerade braucht und durch
00:13:31: die Pulsdiagnose – das ist ein ganz interessantes Thema –
00:13:35: kann man quasi ausmessen, welche Punkte er gerade braucht.
00:13:39: Die liegen quasi während der Hypnose dann drinnen.
00:13:41: Die Akupunktur bleibt während der Hypnose drinnen.
00:13:44: Das Zungen-Thema oder die Zungen-Diagnose
00:13:49: kommt aus der traditionellen chinesischen Medizin, richtig?
00:13:53: Genau, da gibt es so Abdrücke, habe ich auch schon mal
00:13:55: gehört und gesehen oder bin davon betroffen gewesen, genau, weil ich auch
00:14:01: mal zu einem chinesischen Arzt gegangen bin.
00:14:03: Sehr interessant, sehr spannende Themen.
00:14:06: Okay, also jetzt lasst uns mal überlegen:
00:14:08: Es kommt jemand, der hat wahnsinnige Bühnenangst, Auftrittsangst.
00:14:12: Und das ist natürlich schwierig, weil ich sage ja immer: „Leute, geht auf die Bühne
00:14:16: und zeigt, was ihr könnt, zeigt, was ihr habt.
00:14:19: Und das ist so ein wichtiger Faktor, dass man sich eben raustraut, dass man
00:14:23: auftreten kann, dass man vor Leute gehen kann, dass man sprechen kann.
00:14:27: Wie würde das ablaufen?
00:14:28: Du würdest erst mal ein Kann ich ein Gespräch führen, woher das kommt?
00:14:31: Das weiß ja der Klient, die Klientin
00:14:34: meistens selber nicht, woher das genau kommt, oder?
00:14:35: Muss man das wissen?
00:14:36: Nein, das muss man nicht wissen.
00:14:38: Manchmal glauben die Leute es nicht zu wissen in so
00:14:43: einem Vorgespräch, kommt aber so viel raus, dass es
00:14:46: plötzlich in eine ganz andere Richtung geht und das schon augenöffnend ist.
00:14:50: Aber es kommt erst der Vorgespräch, richtig.
00:14:51: Genau. Da will ich genau wissen, was alles sein
00:14:54: könnte, zeitlicher Abstand, wann, seit wann ist das?
00:14:57: Und dann erzählen die Leute meistens Und die Körperhaltung ändert sich von ihnen
00:15:02: auch, vom Verschlossenen zum Hindrehen, Aufmachen und das merkt man dann, jetzt
00:15:05: ist man dann irgendwann dann da, wo man hin möchte.
00:15:08: Und nach diesem Einleitungsgespräch kommt dann diese Hypnose.
00:15:14: Zuvor natürlich Akupunktur, wenn man das machen möchte.
00:15:18: Es gibt ja welche, die Angst fahren vor
00:15:19: der Nadel, dann machen wir das nicht, weil sonst die Entspannung drunter leidet.
00:15:22: Dann gibt es nur die Hypnose.
00:15:24: Dann kommt quasi diese Einleitungsphase, diese
00:15:29: Entspannungsphase, die dass man noch nichts mit dem Thema an sich zu tun hat.
00:15:32: Er muss sich erst mal an meine Stimme gewöhnen, an diese Entspannung und dann
00:15:35: merke ich, wenn jemand da liegt, ob er jetzt in dem Zustand schon ist oder nicht.
00:15:40: Das weißt du auch, ob sich jemand schlafen stellt oder wirklich schläft, oder?
00:15:44: Das sieht man. Und das sieht man so auch in der Hypnose.
00:15:47: Das kann man feststellen von außen, wenn man da ein bisschen Auge dafür hat.
00:15:51: Aber die Leute schlafen ja nicht.
00:15:53: Die schlafen nicht, nein. Nein, genau.
00:15:54: Die sind nur in einer tiefen Entspannung.
00:15:55: Die sind in einer sehr tiefen Entspannung,
00:15:56: bekommen teilweise viel mit und teilweise bekommen sie auch nichts mit.
00:16:00: Das ist nicht von mir abhängig, sondern von dem, der kommt.
00:16:04: Manche wissen genau danach, was alles gesprochen wurde, manche nicht.
00:16:08: Für das Ergebnis ist das vollkommen egal.
00:16:09: Und in der Hauptphase ist es dann so, dass
00:16:14: wir diese Themen aufarbeiten und auch, wie du sagst, sie müssen sich ja präsentieren,
00:16:20: sie müssen auf die Bühne gehen, sie müssen sich dieser Angst stellen.
00:16:23: Und das kann man in der Hypnose super gut machen, ohne dass man jetzt auf die Bühne
00:16:28: tatsächlich geht, ohne dass man Publikum vor sich hat.
00:16:31: Man kann das alles visualisieren und sich vorstellen, wie das ist.
00:16:35: Wenn du jetzt Angst hast vor Spinnen und
00:16:37: ich sage dir, du solltest dir eine Spinne vorstellen, bekommt der körperliche
00:16:41: Reaktionen, wenn er denn Angst und Panik hat.
00:16:42: Ja, ich kriege jetzt schon Schweißhände,
00:16:44: wenn er das erzählt, der eine große Spinne auf den Tisch schiebt.
00:16:46: Genau, obwohl du ja rational weiß, es ist keine Spinne hier.
00:16:48: Ja, genau. Wer weiß?
00:16:49: Und genauso kann man in der Hypnose dieses Lampenfieber gegenüberstellen.
00:16:59: Und plötzlich merkt er, es ist nicht so schlimm.
00:17:04: Er stellt sich hin, er bekommt vielleicht eine körperliche Reaktion.
00:17:07: Und ich bin aber seine Stimme im Hintergrund und sage: „Hey,
00:17:10: du fühlst dich gut, du stehst aufrecht, laut, jeder will wissen, was du machst.
00:17:14: Die Leute sind dann dir interessiert, du
00:17:15: bist wichtig und das ist toll und du fühlst dich gut.
00:17:18: Und plötzlich hat der das abgespeichert in einer tiefen Entspannung drin.
00:17:24: Und dann geht das nächste Mal auf die Bühne und der Körper reagiert anders.
00:17:28: Und wenn der Körper anders reagiert und
00:17:31: der Puls vielleicht untenbleibt, gewisses Pulslevel unterschreitet,
00:17:35: das vorher quasi für ihn so schlimm war, dass er einfach
00:17:40: nicht handlungsfähig war, dann hat er eine ganz andere Ausgangslage und die
00:17:43: Fähigkeit, das Gespräch ganz anders zu führen und dann gibt es eine Lernkurve.
00:17:49: Dann fühlt sich jetzt: „Hey, das war gar nicht so schlimm.
00:17:51: Das nächste Mal freut er sich vielleicht schon drauf.
00:17:53: Dann toll und super und irgendwann ist er süchtig nach Auftritten.
00:17:58: So gleich, ja, genau.
00:18:00: Ich bin jetzt ein bisschen überspitzt, gesagt aber.
00:18:01: Ja, ist klar, Ludwig.
00:18:03: Also ich glaube, das macht total Sinn,
00:18:06: dann so eine Kombination auch zu machen zwischen eben einer
00:18:12: Heilhypnose-Sitzung und dann auch immer mal wieder
00:18:16: ausprobieren, also zum Beispiel dann mit mir oder mit Coaches, die das dann
00:18:19: anbieten, auszuprobieren: „Wie ist es, wenn ich jetzt mal die Kamera hinstelle?
00:18:24: Oder „Wenn du jetzt wirklich mal einen
00:18:28: Vortrag, eine Präsentation tunhalten muss, das wirklich mal auszuprobieren?
00:18:32: Macht das Sinn? Ja, das macht natürlich Sinn.
00:18:33: Man muss die Leute immer natürlich dann in die Praxis schicken.
00:18:37: Das ist mentales Training.
00:18:39: Ich vergleichs immer mit einem Fußballspieler.
00:18:43: Der trainiert ja auch, den elf Meter zu schießen.
00:18:46: Und dann trainiert er das
00:18:48: tatsächlich im Training, dann trainiert er es auch mal in einem Spiel und dann macht
00:18:53: er es aber auch mal vielleicht mental wirklich wieder vor einer riesen Bühne.
00:18:56: Im Hintergrund ist die gegnerische Tribüne, da muss er den elf Meter
00:19:00: schießen, dann wird das Tor immer kleiner und plötzlich …
00:19:02: Und wenn er das nur mental gemacht hätte bislang, dann würden vielleicht Faktoren
00:19:06: mit einspielen, die er so nicht auf dem Schirm gehabt hat.
00:19:09: Deswegen sollte man immer dieses mentale Training mit der Praxis verbinden.
00:19:13: Das ist also A und O im Endeffekt. Super, genau.
00:19:15: Da sind wir on the same page, sozusagen, wenn es diese Themen geht.
00:19:20: Was machst du denn mit Menschen, die so eine schlechte Vorstellungskraft haben?
00:19:24: Es gibt ja Menschen, die können sich
00:19:25: in der Fantasie gar nichts wirklich vorstellen.
00:19:28: Habe ich jetzt neulich erst einen Artikel drüber gelesen.
00:19:31: Grundsätzlich ist es so, dass Hypnose eigentlich
00:19:36: nur ist: „Ich spreche etwas, meine Worte lösen in dir irgendwas aus.
00:19:40: Und die lösen ja immer irgendwas aus.
00:19:42: Und es ist nicht wichtig, dass jemand einen …
00:19:45: Ich beschreibe es immer so.
00:19:46: Mache ich mit dir mal kurz ein Beispiel: Du hast einen Esstisch zu Hause, oder?
00:19:49: Ja. Wie viele Schüler sind da dran?
00:19:51: Vier. Du siehst die Stühle, du siehst den
00:19:53: Esstisch, aus welchem Material die sind, was gerade am Tisch drauf steht, die
00:19:56: Lampe, die Decke, den Fußboden, die Türen, die Küche, die vielleicht angrenzt.
00:20:00: Und plötzlich entwickelst du ein Gefühl,
00:20:03: was du in der Küche hast, vielleicht auch einen Geruch, der da immer drinnen ist.
00:20:08: Hunger, zum Beispiel gerade. Hunger.
00:20:09: Löst auch was aus, genau.
00:20:11: Aber du siehst das ja nicht so, sage ich jetzt mal, wie bildlich, dass du sagst,
00:20:16: das kann ich jetzt abzeichnen, sondern du hast das irgendwie so …
00:20:18: Du bist in dem Raum drinnen und das reicht für die Hypnose vollkommen aus.
00:20:23: Also ich muss den Stuhl nicht perfekt sehen.
00:20:26: Es ist so ein Gefühl, viele beschreiben
00:20:28: das als Farben, als schwere, als Leichtigkeit.
00:20:31: Es ist absolut okay. Das reicht.
00:20:34: Okay, also das ist nicht die
00:20:35: Voraussetzung, dass ich jetzt ein gutes inneres Bild malen kann.
00:20:39: Das ist gar nicht die Voraussetzung.
00:20:41: Nein, es ist nicht.
00:20:42: Das meinen immer nur viele, aber es ist es nicht.
00:20:46: Weil jeder kann mit jedem Wort, mit jedem
00:20:48: Satz, denn ich spreche, ja etwas anfangen und daraus ein Gefühl entwickeln.
00:20:52: Es reicht vollkommen aus.
00:20:54: Okay.
00:20:55: Was ich glaube, was nicht so wirklich
00:20:57: funktionieren würde, wenn jetzt jemand zu dir kommt und sagt: „Du, mach das mal weg.
00:21:01: Also ich übertreibe das natürlich wieder und sage: „Du, ich habe jetzt so
00:21:05: Auftrittsangst oder „Ich möchte Rauchern aufhören, was auch immer.
00:21:08: Natürlich in unserem Fall jetzt „Ich habe
00:21:10: Auftrittsangst, „Ich möchte gern fünf Sitzungen bei dir, mach das mal weg, damit
00:21:14: ich irgendwie die die Oskars dann moderieren kann.
00:21:18: Geht es mir ganz extrem und übertrieben.
00:21:20: Ist eine schlechtere Voraussetzung, geht aber trotzdem.
00:21:24: Ach was? Geht trotzdem.
00:21:24: Ein Beispiel: Die Ehefrau will kommen zum Rauchen aufhören.
00:21:29: Der Ehemann muss mit, weil sich die Frau alleine nicht in die Hypnose traut.
00:21:34: Dann macht man eine Doppelhypnose.
00:21:36: Der Ehemann raucht auch, der Ehemann ist aber absolut nicht davon überzeugt.
00:21:40: Männer sind grundsätzlich weiter weg von dem Thema Hypnose.
00:21:43: Frauen sind für das Offene, haben dadurch auch, finde ich, mehr Potenzial.
00:21:46: Und die Männer sagen dann: „Ich mache das zwar mit und lege mich dahin, dass meine
00:21:51: Ehefrau beruhigt liegen kann und nichts passiert.
00:21:54: „ich bin auch rauchbar, ich will aber weiter rauchen.
00:21:56: Nur so viel. Interessant.
00:21:58: Und dann mache ich quasi die Doppelhypnose.
00:21:59: Der hört das Gleiche und nach fünf, sechs Wochen, wenn sich die Leute wieder
00:22:04: zurückmelden, hat der Mann auch aufgehört zu rauchen.
00:22:06: Ach tatsächlich? Ja.
00:22:07: Und das ist eigentlich der-Sehr witzig, ja.
00:22:11: Das passiert ständig.
00:22:13: Das muss man auch wissen, wenn man
00:22:16: hierherkommt zu mir dann in die Hypnose, dass man da mitmacht.
00:22:19: Da wird man reingerissen. Es ist ein tolles Erlebnis.
00:22:21: Es ist richtig schön und das machen die Leute und die sind dann danach natürlich
00:22:26: auch immer froh, dass sie aufgehört haben zum Rauchen.
00:22:28: Und deswegen, wenn jemand Man kommt und sagt: „Ich glaube zwar nicht an die
00:22:32: Hypnose, aber es ist der Strohall, mach das mal weg, so wie du das sagst,
00:22:36: dann besteht natürlich, ist die Wahrscheinlichkeit ein bisschen geringer
00:22:39: wie bei dem, der sagt: „Ich bin offen und das hilft mir, aber es wird trotzdem
00:22:44: zu einem gewissen Prozentzahl, ich sage mal, fifty-fifty wird es funktionieren.
00:22:47: Offenheit ist die Quote ungefähr 80%. Das ist so, kann man es sagen.
00:22:52: Wow, super.
00:22:54: Wie gehst du denn mit Leuten um, die sagen, sagen: „Ich möchte jetzt gerne
00:23:03: das weghaben und die dann irgendwie heimlich doch,
00:23:08: sage ich jetzt mal, rauchen oder die so ein bisschen
00:23:12: nicht so compliant sind, wie man so schön sagt im Therapeuten-Sprich.
00:23:20: Vielleicht, weil die geschickt wurden.
00:23:21: Vielleicht hat die Ehefrau gesagt: „Du lieber Mann, hör mal das Rauchen auf.
00:23:25: Ich finde das ekelhaft.
00:23:26: Es gibt ja einen netten Satz, der heißt einfach, man kann sie nicht alle retten.
00:23:29: Das muss man Natürlich auch wirklich, wenn ich jeden immer heilen müsste,
00:23:35: eine Garantie geben müsste, das funktioniert nicht.
00:23:39: Da würde ich mich selbst aufarbeiten.
00:23:41: Es bringt natürlich immer jemand was mit.
00:23:44: Also jemand kommt oft und der muss natürlich eine gewisse
00:23:50: Energie mitbringen, dass er das auch umsetzen möchte.
00:23:53: Wenn er sich selbst belügt, da bin ich dann plötzlich raus aus der Verantwortung.
00:23:58: Das will ich mir nicht aufbürgen, weil das würde mich dann irgendwo belasten.
00:24:03: Ich bin natürlich gern da, zu helfen, wenn
00:24:05: der mir sagt: „Ich habe jetzt vor drei Wochen eine
00:24:07: Rauchentwaltung gemacht oder Lampenfieber oder was auch immer.
00:24:10: Und das hat gut funktioniert und jetzt ist aber wirklich in meinem privaten Bereich
00:24:15: so was Schlimmes passiert, dass ich einfach keinen Ausblick mehr wusste und in
00:24:18: meiner Gedankenlosigkeit habe ich eine geraucht und bin wieder drinnen.
00:24:23: Da bin ich ja da: „Macht mir das noch mal.
00:24:25: Das kann man ja öfter machen.
00:24:27: Das passiert auch oft,
00:24:29: weil es einfach nicht vorhersehbar ist, was im Leben alles geschieht.
00:24:35: Ein Abtreten von einem nahen Angehörigen,
00:24:38: das löst dann einfach Muster von früher aus.
00:24:41: Dann hält man sich wieder an dieser Zigarette fest, wenn man schon drei Jahre
00:24:43: weg ist und dann passiert das wieder und dann kommen die Leute und meistens muss
00:24:47: man schon sagen, sie schämen sich selbst, dass sie wieder anfangen.
00:24:51: Ja, dann ist ja schon eine gewisse
00:24:53: Bereitschaft und Bewusstsein da, dass man jetzt noch mal quasi nachlegen kann.
00:24:59: Ja, aber das ist ja nicht Regel, dass so schlimme Dinge passieren.
00:25:01: Der häufigste Grund beispielsweise fürs Rauchen ist es einfach, dass die
00:25:05: Leute drei, vier Jahre weit weg sind vom Rauchen, nichts mehr brauchen.
00:25:08: Irgendwann eine alte Freundin von früher
00:25:10: kommt und sagt: „Komm, wir rauchen jetzt eine.
00:25:11: Und der weit weg ist, ihm wird die Zigarette nicht stören.
00:25:14: Er muss keine rauchen, er denkt gar nicht mehr dran.
00:25:17: Und er sagt: „Eine geht schon.
00:25:19: Wenn man einfach sagt: „Nein, danke, ich bin nicht Raucher.
00:25:23: Ich trinke mir lieber Bier mehr oder so, und dann ist das alles gut.
00:25:29: Das ist einfach die größte Ruckfälligkeit.
00:25:34: Aber wie gesagt, 80% der Leute von mir
00:25:35: bleiben wirklich nicht Raucher und das ist schon eine Quote.
00:25:38: Das ist super. Die nehme ich an.
00:25:40: Absolut. finde ich gut.
00:25:42: Hut ab.
00:25:43: Und wie viel Moment der Prüfungsangst Menschen oder der Menschen
00:25:48: mit Auftrittsangst gehen wirklich auf die Bühne hast du da einen Überblick?
00:25:53: Auf die Bühne? Da habe ich jetzt keinen Überblick.
00:25:55: Aber wenn ich jetzt das Thema Prüfungsangst nehme, da kommen tatsächlich
00:25:59: viele Kinder Ich weiß nicht, ob du Kinder hast, Prüfungsangst?
00:26:02: Nein. Gar keine?
00:26:02: Du hast das ausgeschlossen? Ja.
00:26:04: Okay. Ich arbeite nur mit Erwachsenen.
00:26:07: Verstehe ich.
00:26:08: Kinder bei mir kommen ja und sind Schwämme.
00:26:15: Die nehmen alles auf, was ich sage.
00:26:17: Das ist für mich große Verantwortung, weil
00:26:19: das alles, was ich sage, positiv sein soll.
00:26:22: Ich stelle die Kinder niemals vor irgendwelchen negativen Dingen.
00:26:25: Und da bekomme ich von den Eltern natürlich
00:26:28: oft mit, dass sich die Noten extrem verbessern.
00:26:31: Sie sagen, das ist unglaublich.
00:26:33: Der kommt heim und will tatsächlich – das kennen die Eltern gar nicht – das lernen.
00:26:39: Der will jetzt erst noch die Hausaufgaben
00:26:42: machen und dann erst spielen und Und plötzlich ist er auch, dadurch, dass er
00:26:46: gelernt hat, auch weniger aufgeregt in den Prüfungen.
00:26:50: Und ein ganz gutes Beispiel ist: Jura-Studentin, die als Beispiel jetzt mal
00:26:54: zu nennen, die mir gesagt hat: „Ich bin mitten im Startexamen.
00:26:59: Ich weiß nicht, wie viel die schreiben
00:27:01: müssen, vier oder fünf Prüfungen in dem Startexamen.
00:27:04: Und das ist ja, glaube ich, so One-Take.
00:27:07: Also wenn ich es einmal nicht schaffe, dann ist das Ganze wieder vom Tisch.
00:27:10: Und die kam nach der ersten Prüfung zu mir und sagt: „Blackout, es war alles weg.
00:27:16: Es ist ja auch eine Art Lampenfieber, Prüfungsangst.
00:27:20: Ist ähnlich, ja. Und die ist dann gekommen und dann haben
00:27:22: wir wirklich alles mit körperlicher, mit mentaler Einstellung gemacht.
00:27:27: Die war dann zweimal bei mir und hat dann letztendlich letztlich noch neun Punkte
00:27:30: geschafft in der Einstellung, in dem Startexamen.
00:27:33: Und neun Punkte ist gut.
00:27:35: Das ist schon gut.
00:27:38: Und das war ihr Rettung.
00:27:40: Letztendlich hat sie gesagt,
00:27:41: sie hat endlich wieder alles gelernt, die abrufen können.
00:27:44: Weil lernen tun sie alle.
00:27:46: Wissen tun sie sie alle. Ja, das ist ja das.
00:27:48: Ja, genau.
00:27:48: Es ist nur dann nicht abrufbar in dem Moment.
00:27:51: Genau, genauso wie auf dem Lampenfieber wahrscheinlich.
00:27:53: Total das Gleiche.
00:27:54: Also das habe ich selber schon erlebt.
00:27:56: Also ich bin ja gewohnt gewesen, im Fernsehen zu arbeiten.
00:27:59: Es hat mir überhaupt nichts ausgemacht, dass da Kameras stehen, dass man da
00:28:04: Regisseur herum springen hat und so weiter.
00:28:05: Aber ich kann mich sehr gut erinnern, ich habe das erste Mal dann eine Präsentation
00:28:10: gehabt oder eine Moderation vor 300, 400 Leuten in einem Kino.
00:28:16: Und ich durfte dann auch die
00:28:20: deutsche Who is who der Schauspieler und Schauspielerinnen anmodere.
00:28:24: Das war jetzt nicht so schlimm, aber vor
00:28:26: diesen 300, 400 Leuten zu stehen, da ist mir echt Spucke weggeblieben.
00:28:30: Das war für mich ganz schwierig, da zu erinnern, was wollte ich eigentlich sagen.
00:28:35: Das ist genauso dieser Blackout, dieser
00:28:37: fight-and-flight-Modus, glaube ich auch, den manche haben, wenn sie vor vielem
00:28:43: Publikum, also vor einem großen Publikum, stehen so wie ich damals.
00:28:45: Ich habe das aber überwunden oder überwinden können, ein Stück weit.
00:28:50: Und andere haben das, zum Beispiel im Studio, das habe ich auch oft erlebt.
00:28:53: Im Fernsehstudio habe ich fünf Jahre lang
00:28:55: auch moderiert, dass da Menschen gekommen sind.
00:28:57: Du zum Beispiel überhaupt nicht.
00:28:58: Also du bist ja jetzt auch hier im Studio Studio und bist total entspannt und easy.
00:29:03: Ja, du machst das ja auch öfter.
00:29:04: Da reden wir auch gleich noch mal drüber, Ludwig.
00:29:07: Aber ich glaube, es gibt ja so unterschiedliche Ängste auch.
00:29:10: Also wie gesagt, manche haben im Studio
00:29:12: dann Angst oder Befürchtungen und andere eher wenn sie vor vielen Menschen stehen.
00:29:17: Und das findest du ja raus
00:29:19: in der Anamnese und dann gehst du genau auch darauf ein, oder?
00:29:24: Wie nennt man das, wenn du dann irgendwie …?
00:29:29: Annähmse Das Anamnesegespräch.
00:29:31: Ja, das Anamnesegespräch.
00:29:32: Aber wenn du dann hypnotisierst, dann sagst du ja den Klientinnen, Patientinnen
00:29:37: etwas oder gehst auf die Befürchtungen, auf die Ängste ein wahrscheinlich.
00:29:42: Genau, ich höre mir genau an,
00:29:43: wo an welcher Stelle die Leute plötzlich den Kopf verlieren.
00:29:48: Genau. Wenn die in
00:29:52: irgendeinem Vorstellungsgespräch haben, wenn die irgendwo reden müssen, kann ja
00:29:58: schon sein, dass sie sagen: „Wenn ich die Treppe schon runter wenn ich schon diese
00:30:00: Treppe runtergehe, wären meine Knie so weich.
00:30:01: Ich habe jetzt einen Kinosaal, wie du jetzt sagst, vor mir.
00:30:04: Da geht immer erst die Treppe runter und dann das Potest hoch.
00:30:07: Aber wenn ich schon diese Treppe runtergehe und die Leute haben schon …
00:30:12: Jede Treppe hat ungefähr 20 Zentimeter Höhe.
00:30:13: Die Kinotreppen sind aber flacher.
00:30:15: Wenn man da durchgeht, wenn man so lange, flache …
00:30:18: Und allein dieser körperliche Impuls, der da kommt, für viele: „Ich muss
00:30:24: jetzt da runtergehen und vielleicht öfter irgendwo immer dieselbe Treppe gehen und
00:30:30: die es nicht hochgehen, wie andere, dann bekommen die innerlich dieses
00:30:34: Unterbewusste: „Jetzt geht es gleich los, jetzt wirst du gleich versagen, jetzt
00:30:36: wirst du gleich wieder gleich nervös werden.
00:30:38: Und dann nehmen wir diese Treppe raus, dass man sagt: „Hey,
00:30:42: wenn du da runtergehst, diese flachen Treppen gehst oder hochgehst, wo auch
00:30:46: immer das Problem gerade ist, das ist für dich jetzt nicht mehr …
00:30:51: Also so einfach ist es zwar nicht, aber
00:30:54: überspitzt gesagt, das ist jetzt nicht mehr dein Problem.
00:30:56: Im Gegenteil, du freust dich jetzt drauf.
00:30:59: Warum freust du dich drauf?
00:31:00: Und dann kommt hinten eigentlich erst das große Ziel: „Ich werde angeschaut.
00:31:06: Mir hören die Leute zu, ich habe was zu
00:31:09: sagen, es ist wichtig und es ist toll und ich kann was verändern.
00:31:13: Und dann wird plötzlich die Treppe eher die Treppe hin zu diesem positiven Gefühl.
00:31:19: Das dreht man einfach die Münze einfach umdrehen.
00:31:21: Ganz einfach. Ganz einfach, sagst du.
00:31:24: Wenn das so einfach wäre, könnten es ja viele gleich so machen.
00:31:27: So einfach ist es wahrscheinlich nicht.
00:31:28: Aber das, was du jetzt gerade gesagt hast, finde ich
00:31:33: schon sehr interessant, auch, dass diese körperlichen Phänomene dann mit einer
00:31:36: Rolle spielen, wo man hingeht, was man sieht vielleicht auch,
00:31:39: was man spürt, was man riecht, was man empfängt an Wahrnehmungen.
00:31:45: Könnte man das für sich auch selber dann,
00:31:48: ich sage jetzt mal, aufsprechen, irgendwie auf Audio?
00:31:52: Wir sind ja jetzt hier auch Video und Video auch, aber Audio, aufsprechen und
00:31:56: sich dann so was immer wieder anhören, was du dann sagst?
00:31:59: Ja, Ja, das mache ich auch.
00:32:02: Das bitte ich auch meinen Patienten an,
00:32:04: dass ich ihnen quasi eine sogenannte, kann man jetzt Online-Hypnose nennen, dass man
00:32:09: die Hypnose bei mir als Pilotfilm sieht, dass ich da alles erkläre.
00:32:13: Dann kann ich auch was aufsprechen, dass
00:32:15: sie immer wieder anhören zu Hause im stillen Kämmerchen vor dem Auftritt.
00:32:22: Oder man könnte natürlich den Hypnose-Pilotfilm nehmen und lauter kleine
00:32:28: Serien danach machen und sich das immer wieder …
00:32:31: Also die Hypnose ist so intensiv, dass die Bilder da sind, dass die Leute sich ins
00:32:35: Bett legen könnten und das immer wieder im Kopf durchgehen können.
00:32:40: Und wie gesagt, das Gehirn erkennt ja
00:32:42: nicht, ob was echt ist oder nicht echt ist.
00:32:45: Und somit kann man entweder mit
00:32:46: aufgesprochenen Texten arbeiten oder sich selbst das vorstellen.
00:32:50: Aber das ist ganz wichtig, dass man sich immer wieder damit befasst,
00:32:53: weil du hast ja nicht jeden Tag ein Publikum zum Training da.
00:32:56: Nein. Also bei dir jetzt, ich weiß nicht, wie du
00:32:58: das bewerkstelligen Du schenkst das, du sagst: „Hier ist ein Mikrofon, hier ist
00:33:01: eine Kamera, spreche mal und mach das mal, aber es ist natürlich immer mit einem
00:33:06: gewissen Aufwand verbunden, diese realitätsnahe Umsetzung.
00:33:11: Und das andere kann man ja ganz oft zu Hause machen.
00:33:13: Und der, dem es wirklich wichtig ist. Da muss man da muss man da Zeit lang
00:33:17: dranbleiben und dann geht es aber wieder weg.
00:33:20: Es ist nicht so, dass das ständigst gemacht wird.
00:33:22: Irgendwann bekommt man diesen Fluss.
00:33:24: Bei mir ist es genauso gegangen wie dir, dass man sagt, man ist nervös.
00:33:27: Jetzt ist es komplett andersherum. Ich freue mich immer.
00:33:29: Je mehr Leute da sind, desto entspannter bin ich.
00:33:34: Schön. Also ganz ein komisches Gefühl.
00:33:37: Ich war in der Schule immer der schlechte Referent, immer nervös und alles.
00:33:41: Ich weiß nicht, wann das gekommen ist. Also irgendwann hat sich das gedreht.
00:33:46: Schön, wenn du es selber nicht weißt, aber
00:33:48: du findest es bei deinen Patientinnen und Patienten raus.
00:33:52: Und das fand ich jetzt so interessant, Ludwig.
00:33:55: Du hast gesagt, da gibt es so einen Knackpunkt irgendwo.
00:33:58: Und der muss jetzt nicht in der in der
00:34:00: Vergangenheit sein, in der Entwicklungsgeschichte.
00:34:02: Der kann tatsächlich auch so
00:34:05: ein Auslöser sein, wie zum Beispiel diese flache Treppe da, die du genannt hast.
00:34:09: Beispielsweise, ja.
00:34:10: Ja, wo der Körper, Geist, Seele oder wie auch immer dann so einen Schalter umlegt
00:34:16: und sagt: „Oh, jetzt wird schwierig, jetzt wird schwierig.
00:34:19: Das merkt man aber gar nicht, weil das so im Unterbewussten abläuft.
00:34:23: Genau.
00:34:23: Oder das Licht, dieser Spotlight, der nur alles auf mich all eyes on me quasi.
00:34:32: Ja, genau.
00:34:32: Ja, da muss man natürlich auch hinterfragen, vielleicht ist
00:34:37: derjenige, es überspitzt man es zu sagen, mit seinem Körper nicht zufrieden.
00:34:40: Kann ja auch sein, dass er sich selbst
00:34:42: nicht gefällt, dass er so hohe Ansprüche hat und jetzt ziehen ihn alle an und er
00:34:47: fühlt sich vielleicht, oder sie oder er, wie auch immer, zu dick oder
00:34:52: zu klein oder er hat ein bisschen Geheimratsecken.
00:34:57: Vielleicht bringen ihn das so aus der Bahn.
00:34:59: Und dieses körperliche Akzeptieren,
00:35:02: dass man sagt: „Das ist mir vollkommen egal, wie ich aussehe, wer zu mir sagt.
00:35:09: Das ist mir persönlich zum Beispiel vollkommen Wurst.
00:35:15: Komplett egal. Da kann jeder sagen, was er will, aber das
00:35:18: liegt daran, dass man, wenn man von sich selbst überzeugt ist, dass man sagt:
00:35:22: „Ich bin hier und ich kann das jetzt auch nicht mehr ändern, das bin ich halt.
00:35:26: Ja, genau. Dann ist es vom Tisch.
00:35:29: Ja, genau.
00:35:29: Es ist auch Wenn man auf die Bühne läuft, dann wäre es auch ein bisschen spät, wenn
00:35:32: man sagt: „Jetzt ist es blöd, wie ich ausschaue.
00:35:35: Aber das haben ja viele Leute.
00:35:36: Ja, natürlich.
00:35:37: Mit Instagram heutzutage schaut jeder toll
00:35:39: aus und dann sieht man sich selber im Spiegel und so sieht man halt nie aus.
00:35:43: Und wenn man das mehr akzeptiert, dass man
00:35:44: sagt: „Das ist mir echt alles egal, dann läuft es plötzlich, glaube ich.
00:35:49: Das ist der große Punkt, glaube ich.
00:35:50: Ja, das glaube ich, auch.
00:35:52: Aber es gibt noch viele, viele andere Punkte, kann ich mir vorstellen.
00:35:55: Was sind denn so die Hauptthemen beim Lampen Fieber.
00:36:00: Also Angst natürlich, aber welche Angst?
00:36:02: Hast du da eine Idee?
00:36:05: Was könnte da der Haupttrigger sein?
00:36:09: Also zum einen ja, da ist Angst, dass
00:36:11: die Leute vielleicht Gewicht drauf legen, was ich sage.
00:36:15: Also was bringe ich rüber?
00:36:17: Was sage ich was falsches?
00:36:20: Bringe ich vielleicht falsche Informationen raus?
00:36:23: Wird das dann irgendwo vielleicht sogar aufgenommen?
00:36:25: Wird immer wieder auf YouTube drauf gespielt?
00:36:30: Und die hören immer wieder die falsche
00:36:31: Informationen oder auf YouTube machen sich die Leute vielleicht dann lustig über
00:36:35: irgendwas, über einen Kommentar, weil ich hier das falsch gesagt habe.
00:36:38: Ich glaube, diese öffentliche Rückmeldung ist, glaube ich, ein ganz
00:36:43: großes Thema für viele, dass sie sich so unsicher fühlen.
00:36:46: Ja, auch eine Blamage, dass man irgendwas
00:36:49: falsches sagt, was dann dumm dasteht, zum Beispiel.
00:36:53: Genau.
00:36:53: Und ich glaube, dass auch viele fehlt ein bisschen die Schlagfertigkeit
00:36:59: vielleicht auch, dass sie sagen, wenn mal was schiefläuft,
00:37:05: dann kann ich das einfach durch einen lockeren Satz einfach wegwischen.
00:37:08: Genau. Das fehlt vielleicht vielen.
00:37:11: Und Fehler zuzugeben fehlt auch vielen.
00:37:14: Dass man einfach mal sagt auf der Bühne,
00:37:15: wenn ein Zwischenruf kommt: „Ja, nette Frage, aber keine Ahnung, weiß ich nicht,
00:37:20: steht nicht auf einem Zettel drauf und ich kann ja nicht alles wissen.
00:37:23: Ja, genau.
00:37:23: Und plötzlich wird das einfach, wenn man sagt: „Ich darf Fehler machen,
00:37:27: ich darf ausschauen, wie ich möchte und wenn ich mal was mich
00:37:31: verspreche, verhaschble, wirklich mal einen kurzen Aussetzer habe und das
00:37:35: kommentiert jemand oder das beschwert sich jemand, ja, ist Seelavi.
00:37:40: Genau, ist so, ja.
00:37:41: Und plötzlich geht das locker von der Hand.
00:37:43: Ja, absolut.
00:37:44: Aber du kannst, glaube ich, noch mehr aufzählen, sage ich jetzt mal.
00:37:51: Die Form von Angst
00:37:54: ist zwar mannigfaltig, aber letztendlich ist die Angst dann doch wieder eine Angst.
00:38:00: Also das ist ein bisschen Paradox.
00:38:03: Ja, verstanden.
00:38:04: Du bist ja selber auch, hast du vorher
00:38:06: gesagt, Ludwig, auch oft auf der Bühne oder bist vor Video, weil du viele Videos
00:38:11: produzierst, auch für deine Patientinnen und Patienten, Klientinnen und Klienten.
00:38:15: Genau.
00:38:17: Wie gehst du denn da vor?
00:38:19: Du hast ja scheinbar wenig Scheu jetzt vor
00:38:21: der Kamera oder vor dem Mikrofon und auch vor dem großen Publikum nicht.
00:38:26: Und du sagst aber, es war in der Schule anders.
00:38:31: Wie kam das denn, dass du dann öfter auch
00:38:35: auf Auftrittsdienst oder dass du Spaß hast, vor Publikum zu sprechen?
00:38:39: Also ich war in der Schule tatsächlich eher da …
00:38:43: Ich bin jetzt auch nicht ganz schlank.
00:38:45: Aber ich war in der Schule wirklich übergewichtig.
00:38:48: Ich will jetzt nicht so Mobbing, aber es ist schon zur Sprache gekommen.
00:38:52: Das hat mich dann schon verunsichert in der Schule.
00:38:54: Hast du schön gesagt, Kinder können ja grausam sein.
00:38:56: Das kann zur Sprache ja nett gesagt.
00:38:58: Ja, schon, Ich sage, ich bin da eher unbeschadet rausgegangen.
00:39:03: Habe mich eher zu dem Thema dann …
00:39:05: Natürlich ist dann irgendwann mit Mädchen losgegangen und die haben dann auch
00:39:08: wirklich unverblümt gesagt: „Nein, du bist mir zu dick.
00:39:11: Ehrlich? Genau.
00:39:12: Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Das ist ja allerhand.
00:39:13: Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder
00:39:16: komplett in Trauer verfallen oder halt was dagegen tun.
00:39:19: Und dann bin ich halt wirklich in das Sportliche reingerutscht.
00:39:22: Und das muss ich auch sagen, es gibt mir schon Sicherheit.
00:39:24: Also dieses Körperliche, Sportliche, dass man da ist, das macht schon was mit einem.
00:39:32: Das sollte man immer machen.
00:39:34: Sport gehört zum Leben dazu.
00:39:35: Wenn jemand sagt: „Nein, Sport ist nicht
00:39:37: mein Hobby, sage ich: „Sport ist kein Hobby.
00:39:39: Bewegung ist kein Hobby. Bewegung ist essentiell für unsere
00:39:43: geistige Gesundheit und für unser Selbstbewusstsein.
00:39:45: Das Bewusstsein alles.
00:39:46: Das hat mir zum einen das gebracht.
00:39:48: Ich kann mich erinnern an meine ersten Versuche vor der Kamera, mich selbst auf
00:39:52: Video aufzunehmen, meine Praxis vorzustellen.
00:39:56: Und ich war so in dem Perfektionistischen drin, dass ich jedes Wort genau genau
00:40:00: geskriptet habe und das muss so kommen und das hat mich wahnsinnig gemacht.
00:40:04: Willkommen im Club, ja.
00:40:06: Das hat mich wahnsinnig gemacht.
00:40:07: Und jetzt ist es so und es war Übung.
00:40:10: Immer wieder hinstellen, machen, tun, sich
00:40:13: aufnehmen, sich wirklich auch selber sehen, die eigene Stimme hören.
00:40:16: Das ist gar nicht so einfach.
00:40:17: Und dann wird das irgendwann zusammengetampft auf das, was man macht.
00:40:23: Man schreibt
00:40:25: für sein Video natürlich ein gewisses Skript, weil man möchte ja in den zwei
00:40:29: Minuten alle alles reinpacken, dass derjenige, der auf der anderen Seite
00:40:32: sitzt, so viel wie möglich Infos bekommt und ohne ihn jetzt zu langweilig.
00:40:36: Und dann schreibt man das auf, stellt man sich dahin natürlich,
00:40:40: man zieht sich irgendwie ein Hemd an, irgendwas, was passt.
00:40:42: Da geht man sich den Schlafanzug hin, ein bisschen den Hintergrund gerichtet.
00:40:46: Der Ton muss gut passen, das Licht muss gut passen, die Grundlagen müssen passen.
00:40:51: Und dann ist mir es wichtig, dass ich so natürlich wie möglich rüber komme.
00:40:56: Natürlich, so wie mich der Patient auch zu Hause auftrifft, antrifft, weil alles
00:41:02: andere ist nur Maske und das bringt mir dann nichts als Therapeut.
00:41:07: Nein, gerade in dem Bereich bringt es natürlich nichts.
00:41:09: Was du gerade noch mal erwähnt hast, Ludwig, das finde ich interessant.
00:41:12: Ich sage das auch immer zu meinen
00:41:14: Klientinnen und Klienten oder Coachees vielmehr.
00:41:17: Ich mache ja viele Videoaufnahmen und das erste Mal, wenn sich die Leute dann auf
00:41:22: Video sehen, hören, dann ist es erst mal so: „Oh, wie schaue ich denn da aus?
00:41:26: Und da habe ich ja ganz irgendwie …
00:41:27: Der Hals ist ja ganz faltig und so.
00:41:29: Das sage ich mir heutzutage immer.
00:41:33: Aber es geht da drum, mit der eigenen
00:41:36: Person versöhnt zu sein, mit sich selber, mit seinem Körper, mit seinem Aussehen,
00:41:43: mit seiner Stimme und so weiter, wirklich versöhnt zu sein.
00:41:46: Und das sind, habe ich neulich auch mal gelesen, selbst Supermodels nicht immer.
00:41:51: Also don't worry, sage ich immer.
00:41:53: Also entspannt euch.
00:41:55: Selbst Supermodels sind das nicht.
00:41:57: Und nach dem zweiten, dritten Video, dann merkt man wirklich, dass die Menschen
00:42:03: entspannter sind und sich besser anschauen können.
00:42:06: Und das ist dann auch schon wirklich, wie
00:42:07: du auch sagst, so ein erster Schritt, dass man sich wohlfühlt einfach in seiner
00:42:11: Haut und dann kann man auch besser auftreten.
00:42:13: Das ist ein wichtiger Punkt.
00:42:16: Was ist denn dein Next Big Thing, dein nächstes Projekt?
00:42:20: Mein nächstes großes Projekt?
00:42:22: Das ist jetzt eine gute Frage.
00:42:27: Kontinuität, würde ich sagen, tatsächlich.
00:42:32: Man hat ja immer die Gedanken, man ist
00:42:34: jetzt mit der Praxis wirklich erfolgreich, ausgebucht.
00:42:37: Es kommen immer mehr Patienten und dann überlegt man sich schon,
00:42:42: vergrößert man sich irgendwie, weil man noch mehr helfen möchte.
00:42:45: Aber tatsächlich ist es, glaube ich,
00:42:47: vor allem in der Hypnose oder in den Therapiesachen so, dass ich persönlich das
00:42:52: alles bei mir in meinen eigenen Händen behalten möchte.
00:42:56: Also die nächste größte Sache ist
00:42:59: wirklich, dass man dieses Spektrum an Angeboten für die Therapie
00:43:04: ausbaut, dass man sagt, ich habe lange überlegt, aber ich vielleicht während der
00:43:07: Hypnose wirklich auch eine Vitaminterapie mit anbiete.
00:43:11: Gibt es ja oft durch Infusionslösungen, dass man gewisse
00:43:16: Vitamine während der Hypnose in den Körper hineinbringt.
00:43:20: Das sind aber alles so Überlegungen, wo man einfach wieder Try
00:43:24: and Error, also wirklich macht und nicht macht, weil letztendlich die Leute auch
00:43:29: oft die vielleicht auch gestört sind durch diesen Zugang, den man dann dabei legt.
00:43:34: Also das ist ein großes Spektrum, weil
00:43:37: mentale Fitness oder einfach Probleme, Depression ist ein ganz großes
00:43:42: Thema bei uns, das hängt von so vielen Dingen ab.
00:43:46: Also bis hin zum Mikrobiomen, das wir im Körper haben, das irgendwie was auslöst.
00:43:52: Da gibt es ja …
00:43:54: vor der Ernährung.
00:43:55: Also Ernährung ist zum Beispiel ein ganz wichtiges Thema bei mir.
00:43:58: Wenn sich jemand bei mir schlecht ernährt,
00:44:01: dann kann es auch Auswirkungen eben auf Lampenfieber haben tatsächlich.
00:44:05: Deswegen sprechen wir alle Aspekte an: Was
00:44:08: trinkt, was isst der vor so einem Auftritt?
00:44:10: Oder ist er eben nicht?
00:44:12: Trinkt er vier Kaffee und sonst nie Kaffee?
00:44:15: Dann ist vielleicht der Kaffee vielleicht schlecht.
00:44:17: Da ist jeder nervös, oder? Ja.
00:44:20: Zum Beispiel, ja.
00:44:22: Lautsache Dinge, aber das nächste große
00:44:24: Projekt in dem Sinn ist wirklich die Praxis, dieses Vertrauen aufbauen, weiter
00:44:31: aufbauen, immer wieder und das nur durch mich, weil ich mache die Werbung, ich
00:44:35: mache die Telefonate, ich mache die Hypnosen, die Akupunktur.
00:44:38: Ich habe keinen einzigen, der mir da
00:44:41: dazwischen ist und das ist mir ganz wichtig, dass jeder mich am Telefon hat
00:44:45: und nicht vor irgendwem angerufen wird, weil das kann man ja immer größer
00:44:49: machen, Franchismäßig, aber das ist nicht das, was ich anstrebe.
00:44:55: Die Aldisierung der Hypnose, sozusagen,
00:44:57: das ist, glaube ich, nicht das richtige Thema.
00:44:59: Thema oder der richtige Weg vielleicht.
00:45:01: Nein, gibt es aber auch. Ja, gibt es auch.
00:45:03: Gibt es auch. Gibt es so Ketten.
00:45:04: Aber ob das das Richtige ist, weiß ich
00:45:07: nicht, weil ich weiß ja immer nicht, was mein Angestellter macht.
00:45:11: Man ist ja selbst die Marke. Genau.
00:45:14: Also selbst ohne mich gibt es die Marke ja nicht.
00:45:18: Und alles, was ich mit reinbringen könnte,
00:45:19: ja das Ganze schädigen, zudem auch den Patienten schädigen oder nicht helfen.
00:45:25: Genau. Und das wollen wir nicht.
00:45:26: Das ist das Wichtigste, dass jemand zu mir kommt und sagt …
00:45:29: Und wenn er sagt, du bist die letzte Hoffnung.
00:45:32: Dann will ich nicht sagen: „Das macht aber
00:45:33: jetzt der XY, der in Frankfurt sitzt, oder „Jetzt gehst du dahin, oder wo auch immer.
00:45:39: Ich den vielleicht gar nicht kenne. Das wird nicht passieren.
00:45:42: Lieber Ludwig, ich habe dich und ich
00:45:44: erlebe dich als sehr verantwortungsvollen Therapeuten, der sich wirklich seine
00:45:48: Menschen kümmert, die da zu dir kommen und der ihnen auch helfen kann.
00:45:53: Es hat mich super gefreut, dass du da warst.
00:45:54: Vielen herzlichen Dank und wir werden uns sicher noch mal sprechen.
00:45:59: Ich bedanke mich für die Möglichkeit, hier aufzutreten und werde definitiv auch, wenn
00:46:05: jemand wieder mit Prüfungsangst kommt, ihn zu dir verweisen, mit dem Hintergrund,
00:46:12: dass er wirklich auch in die Praxis gehen muss.
00:46:13: Genau, so machen wir das. Genau.
00:46:16: Super. Lieber Ludwig Zellmer, herzlichen Dank.
00:46:19: Mach’s gut und hab’s viel Erfolg mit deinen Patientinnen und Patienten.
00:46:22: Das wünsche ich dir. Vielen Dank.
00:46:25: Ja, das war’s wieder von uns.
00:46:27: Erst mal von unserem Podcast.
00:46:29: Ich Ich habe mich gefreut, dass ihr auch zugehört habt, dass ihr dabei wart.
00:46:33: Und bleibt dabei, ihr habt es gehört: Man kann viel gegen Auftrittsangst machen,
00:46:37: also greift es an, damit ihr auch auf die Bühne kommt.
00:46:42: Bye bye, eure Silvia.
00:46:49: Und schon ist wieder eine weitere Folge von Professionellauftreten vorbei.
00:46:54: Wenn du weitere Unterstützung wünschst und
00:46:56: deinen Auftritt individuell optimieren möchtest, dann schreib mir gerne eine
00:47:01: E-Mail über mein Kontaktformular unter pitz-coaching.
00:47:06: De/kontaktformular. Ich freue mich auf dich.
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