#16 Die Gute-Nacht-Geschichte 4.0 - Wie wir freiwillig auf unser Handy verzichten
Shownotes
Wir begeben uns auf eine Zeitreise in die der Afar-Region von Äthiopien, dort, wo man die ersten Menschen vermutete.
Wir schauen durch einen kleinen Spalt in der Zeit zurück und sehen einige Familien, die Abends vor dem Feuer sitzen. Es sind Kinder dabei und ältere.
Alle sitzen um das wärmende Feuer und als wir näherkommen bemerken wir, wie einer der Gestalten spricht und die anderen mit offenen Mündern lauschen.
Der Redner ist ein Mann, nennen wir ihn Joe, der von seiner Entdeckungstour berichtet und davon, wie er es geschafft hat, den Verfolgern des feindlichen Nachbarstammes zu entfliehen und somit sein Leben und das vieler Stammesgenossinnen und Genossen gerettet hat, denn in seinem Beutel befand sich das Ergebnis seiner erfolgreichen Jagd, das er mit seinem Leben verteidigt hatte.
Diese Jagdbeute sichert den Menschen seines geliebten Stammes wieder das Überleben für einige Tage mit Nahrung und wärmender Kleidung.
Konntest du mitgehen? Diese Geschichte ist erfunden, könnte sich aber genauso zugetragen haben.
Ganz herzlich willkommen bei meinem Podcast Thema Storytelling und die Story hinter der Story.
Wenn Du auch an der Historie von Storytelling interessiert bist und wie alle guten Erzählungen, Filme, Games und Romane aufgebaut sind, dann bist Du hier genau richtig.
Shownotes:
Transkript anzeigen
00:00:03: Herzlich willkommen zu "Professionell
00:00:05: auftreten", dein Podcast für die gelungene Präsentation.
00:00:10: Souverän, glaubwürdig und begeisternd
00:00:12: auftreten, deine Botschaft zielsicher anbringen.
00:00:15: Mit Leichtigkeit Lampenfieber, kritische
00:00:18: Fragen und andere Stolpersteine überwinden, darum geht es.
00:00:23: Ich bin Silvia B.
00:00:25: Pitz und freue mich auf dich, herzlich willkommen.
00:00:31: Zeit für eine Story?
00:00:34: Wir begeben uns auf eine Zeitreise in die Afar-Region von Äthiopien.
00:00:39: Dort, wo man die ersten Menschen vermutete.
00:00:43: Wir schauen durch einen kleinen Spalt in
00:00:45: der Zeit zurück und sehen einige Familien, die abends vor dem Feuer sitzen.
00:00:50: Es sind Kinder dabei und Ältere.
00:00:52: Alle sitzen das wärmende Feuer und als wir näherkommen, bemerken wir, wie einer der
00:00:58: Gestalten spricht und die anderen mit offenen Mündern lauschen.
00:01:03: Der Redner ist ein Mann, nennen wir ihn Joe, der von seiner Entdeckungstour
00:01:07: berichtet und davon, wie er es geschafft hat, den Verfolgern des feindlichen
00:01:12: Nachbarstammes zu entfliehen und somit sein Leben und das vieler
00:01:17: Stammesgenossinnen und -genossen gerettet hat.
00:01:19: Denn in seinem Beutel befand sich das
00:01:21: Ergebnis seiner erfolgreichen Jagd, dass er mit seinem Leben verteidigt hat.
00:01:27: Diese Jagdbeute sichert den Menschen seines geliebten Stammes wieder das
00:01:31: Überleben für einige Tage, mit Nahrung und wärmender Kleidung.
00:01:35: Konntest du mitgehen?
00:01:37: Diese Geschichte ist erfunden, könnte sich aber genauso zugetragen haben.
00:01:41: Ganz herzlich willkommen bei meinem Podcast „Professionell auftreten".
00:01:45: Heute besprechen wir das Thema
00:01:47: Storytelling und die Gute-Nacht-Geschichte 4.
00:01:50: 0, wie wir freiwillig auf unser Handy verzichten.
00:01:53: Wenn du auch an der Historie von
00:01:56: Storytelling interessiert bist und wie alle guten Erzählungen, Filme, Games und
00:02:01: Romane aufgebaut sind, dann bist du hier genau richtig.
00:02:05: Es gab tatsächlich einmal ein Experiment, das einen ähnlichen Aufbau wie die
00:02:09: Geschichte hatte, die ich am Anfang erzählt hatte.
00:02:13: Man hatte einige Familien, die sich natürlich freiwillig gemeldet hatten, in
00:02:16: die Zeit der frühen Menschen zurückversetzt.
00:02:19: Sie hausten also ein paar Wochen in
00:02:22: Zelten, hatten kein fließendes Wasser und natürlich auch keine modernen
00:02:26: Kommunikationsmittel wie Handy, Computer oder TV.
00:02:30: Selbst jagen mussten sie aber nicht.
00:02:32: Nach dem Experiment führte man unterschiedliche Auswertungen durch.
00:02:36: Man fragte unter anderem auch die Kinder, was ihnen am besten gefiel.
00:02:40: Mit Abstand wurde das Geschichten erzählen
00:02:44: am Lagerfeuer als beste Erfahrung dieses Experiments erwähnt.
00:02:48: Das hat den Kids am allerbesten gefallen.
00:02:51: Geschichten zu erzählen und zu hören,
00:02:53: liegt also in unserem Blut, könnte man sagen.
00:02:55: Also lasst uns diese Eigenart in unseren Präsentationen nutzen.
00:03:01: Seit Urzeiten erzählen sich die Menschen schon Geschichten, mündlich überliefert
00:03:06: aber auch als prähistorische Wandzeichnungen vor rund 20.
00:03:09: 000 Jahren in Höhlen von Altamira in
00:03:12: Nordspanien oder im französischen Lascaux, als wunderschöne, bunte und goldfarbige
00:03:18: Hieroglyphen in den Pyramiden von Gizeh, auf Papyrus bereits geschriebene Texte,
00:03:24: und viel später, als der Buchdruck erfunden wurde, auch in edlen Folianten,
00:03:30: die zunächst nur den Gelehrten zugänglich waren, denn die konnten ja lesen.
00:03:35: Es ist ein roter Faden in allen Kulturgeschichten der Menschheit.
00:03:39: Das Weitertragen von Geschichten, das uns
00:03:42: auch nach dem Tod des Verfassers weiterleben und weiter lernen lässt.
00:03:47: Fast schon pathetische Worte, ich weiß, aber so ist es.
00:03:50: Mit Geschichten werden wir unsterblich und die Geschichten, die wir und unsere Sippe,
00:03:56: unsere Gemeinschaft, unsere Kultur erlebt und davon gelernt hat, leben weiter.
00:04:01: Auch deshalb sind Storys so kraftvoll.
00:04:05: Lassen wir uns das mal einen Moment auf der Zunge zergehen.
00:04:09: Vielleicht kennst du ja auch schon den
00:04:11: Begriff „Hero's Journey, die klassische Heldenreise.
00:04:16: So hat es Mythenforscher Professor Joseph
00:04:18: Campbell bereits in den 1950er Jahren aufgeschrieben.
00:04:22: Seine Ideen dazu wurden allerdings erst nach seinem Tod 1987 bekannt und populär.
00:04:29: Joseph Campbell hat die Mythen und Erzählungen vieler Kulturen erforscht und
00:04:33: kam zu dem Schluss, dass es eine universelle Heldenreise gibt,
00:04:37: die eben international, interkulturell und sogar transhistorisch verstehbar ist,
00:04:43: wobei jede Kultur ihre eigenen Heldinnen und Helden hat.
00:04:46: Die Geschichte der Heldenreise bleibt aber im Kern gleich.
00:04:51: Die klassische Heldenreise verfügt demnach
00:04:53: über 17 Stationen, die wir auch in den meisten Kinofilmen wiederfinden.
00:04:58: Der Drehbuchautor Christopher Vogler
00:05:00: hat die Hero's Journey in ähnlicher Weise interpretiert und seine Heldinnen und
00:05:05: Helden eine etwas verkürzte, zwölfstufige Reise durchlaufen lassen.
00:05:11: Dieses Thema verdient eine eigene Folge.
00:05:13: Geprägt ist diese Reise und die Figuren
00:05:16: darin auch vom Schweizer Tiefenpsychologen Carl Gustav Jung, der in seinem Buch „Der
00:05:21: Archetyp und das kollektive Unbewusste" 1934 beschrieb, dass in allen menschlichen
00:05:27: Vorstellungen – er nannte es das kollektive Unbewusste – über
00:05:31: Handlungsweisen und Charaktereigenschaften bestimmte Menschentypen existieren.
00:05:37: Diese sogenannten Archetypen sind meist
00:05:39: unbewusst, aber sie beeinflussen die menschlichen Ängste, Träume und Wünsche.
00:05:45: Diese von Jung zwölf Archetypen können als
00:05:47: Figuren in fiktionalen Texten oder eben Geschichten, Filmen und Games mittels
00:05:52: symbolischer Bilder erfahrbar gemacht werden.
00:05:55: Der Archetypus bedeutet,
00:05:57: das Wort setzt sich zusammen als Arche, Anfang, Ursprung und Typ, also Vorbild,
00:06:03: ganz salopp gesagt, der Ursprungstyp von nebenan.
00:06:07: Diese Typen, es sind ja mehrere, bezeichnen Urformen des Handelns,
00:06:11: der Erfahrungen und der Rollenbilder, die in uns Menschen kollektiv verankert sind.
00:06:16: Sie tauchen in Träumen, Mythen, Märchen, Sagen und Erzählungen, aber auch in
00:06:23: heutigen Marken zum Beispiel, oder in der Werbung auf.
00:06:26: Archetypen sind nach Jung alle in männlicher Form.
00:06:30: Der Weise zum Beispiel.
00:06:31: Klar, das sind Figuren wie Dumbledore bei Harry Potter oder Gandalf, der
00:06:36: gleichzeitig auch der Zauberer in Herr der Ringe ist.
00:06:38: Eigenschaften sind nachdenklich, analytisch, vertrauenserweckend.
00:06:43: Als Marken könnte man National Geographic
00:06:46: sehen oder Institute, wie zum Beispiel das Fraunhofer-Institut.
00:06:50: Eine weitere Figur ist der Unschuldige.
00:06:52: Er oder sie ist ehrlich, uneitel und demütig, sieht das Gute, ist aufrichtig
00:06:58: und optimistisch, manchmal auch etwas naiv.
00:07:00: Alice im Wunderland käme da in den Sinn oder auch Dorie aus "Findet Nemo".
00:07:06: Dann gibt es den Entdecker.
00:07:07: Der ist abenteuerlustig, neugierig und individualistisch.
00:07:10: Man könnte sich hier die Marke Patagonia vorstellen.
00:07:14: Dann der Herrscher.
00:07:16: Er ist ganz klar dominant, kontrollierend und im guten Sinne
00:07:20: verantwortungsvoll, im schlechten Sinne missbraucht er seine Macht.
00:07:24: Alle Führungsfiguren im eigentlichen Sinne können den Herrscher verkörpern, wie
00:07:29: Russell Crowe in "Master and Commander" zum Beispiel.
00:07:32: Dann gibt es den Schöpfer.
00:07:33: Der ist kreativ, erfinderisch und aktiv, wie zum Beispiel Dr.
00:07:37: Emmet Brown, der Erfinder der Zeitreisen in „Zurück in die Zukunft".
00:07:42: Bei Marken könnte man Baumärkte im Sinne
00:07:44: haben, die das "Do it yourself" propagieren.
00:07:48: Dann gibt es den Pfleger oder Betreuer.
00:07:51: Dieser zeigt Fürsorge, ist selbstlos und mitfühlend.
00:07:55: Klassische Qualitäten von Medizinprodukten zum Beispiel oder von treuen Dienern, und
00:08:00: das können in Geschichten zum Beispiel auch Tiere sein.
00:08:03: Dann der Magier, der ist visionär, hat Zauberkräfte und verwirklicht Träume.
00:08:07: Das sind natürlich die Zauberer und Zauberinnen, Figuren in Märchen und Sagen.
00:08:13: Dann der Held.
00:08:14: Er ist der Klassiker unter den Figuren und kommt in jeder Story vor.
00:08:18: Er oder sie ist stark, mutig, hilfsbereit und kämpft für das Gute.
00:08:23: Ein Robin Hood zum Beispiel oder auch
00:08:25: Batman und Superman oder Superwoman natürlich auch.
00:08:30: Dann der Rebell ist jemand, der Regeln
00:08:32: bricht, auch mal schockiert und gegen den Strom schwimmt.
00:08:36: Mancher ein Rebell ist seiner Zeit voraus.
00:08:39: Harley Davidson als Marke würde einem da einfallen oder James Dean im Filmklassiker
00:08:44: "Denn sie wissen nicht, was sie tun", im englischen ja "Rebel without a cause".
00:08:49: Dann gibt es den Liebhaber.
00:08:51: Auch ein Klassiker, der leidenschaftlich,
00:08:53: verführerisch die Liebste umgarnt und als gute Figur auch Geborgenheit gibt.
00:08:59: Parfum-Marken wären ein Beispiel und natürlich alle Womanizer der Filme, wie
00:09:04: zum Beispiel Robert Pattinson in „Biss zum Morgengrauen".
00:09:09: Dann gibt es den Narren.
00:09:10: Der ist humorvoll, unterhaltsam und
00:09:12: sympathisch, kann ungestraft die Wahrheit sagen.
00:09:15: Werbung von MediaMarkt fällt einem da zum Beispiel ein oder Figuren wie Clowns oder
00:09:20: den lustigen Typen wie der verspulte Alan in "The Hangover".
00:09:26: Dann der Waise, im Sinne von Waisenkind, also der sich oftmals als Opfer fühlt,
00:09:31: alleingelassen wird und sich selbst durchkämpfen muss.
00:09:35: Neben der Jungschen Aufzählung gibt es noch weitere Archetypen, zum Beispiel
00:09:39: den Krieger oder die Kriegerin, die Zerstörer, Zerstörerinnen, zum
00:09:43: Beispiel die Erinnyen, die Rachegöttinnen aus der griechischen Mythologie.
00:09:49: Welche Archetypen fallen dir noch ein?
00:09:51: Der streitsüchtige Nachbar zum Beispiel, der immer, wenn du Besuch bekommst,
00:09:54: lautstark bemerkt: „Hier dürfen Sie nicht parken".
00:09:58: Na ja, welcher Archetyp könnte das wohl sein?
00:10:00: Vielleicht das Rumpelstilzchen oder ein kleiner, keifender Waldschrat.
00:10:06: Diese Vorstellung macht das Geschimpfe des Nachbarn vielleicht sogar amüsanter.
00:10:10: Stellen wir uns keifende Menschen einfach
00:10:11: als kleine, moosbewachsene Waldschrats vor.
00:10:15: Ich finde diese Idee sehr gut.
00:10:18: Der Narr, die Närrin, finde ich eine sehr
00:10:20: interessante Figur, wie der Hofnarr im Mittelalter.
00:10:23: Im gleichnamigen, uralten, aber sehr amüsanten Film mit Danny Kaye als König
00:10:29: der Narren und Narren der Könige bezeichnet.
00:10:31: Am Ende des Filmes gibt es den irrwitzigen Tausch des vergifteten Bechers.
00:10:36: Der Protagonist muss sich mithilfe eines Reims merken, wo das Gift versteckt ist.
00:10:41: In dem Becher mit dem Fächer ist der Wein
00:10:43: gut und rein und so weiter, wahrscheinlich kennt ihr das.
00:10:46: Herrlicher Slapstick.
00:10:48: Der vergiftete Becher, auch ein uraltes Symbol, der Schierlingsbecher zum
00:10:53: Beispiel, wird tragischerweise heute auch noch angewandt, insbesondere von Frauen,
00:10:57: die, wenn sie schon morden, lieber die Giftvariante bevorzugen.
00:11:02: Die Figur des Narren war der Vorläufer der
00:11:05: heutigen Comedians, die heute wie damals politische und andere Missstände auf die
00:11:10: Bühne bringen dürfen, ohne gleich eingekerkert zu werden.
00:11:14: Zumindest In unseren breiten Graden ist das noch so.
00:11:17: Hoffen wir, dass das auch so bleibt.
00:11:19: Die Zeit dafür ist aus der alten Tradition heraus übrigens der Fasching.
00:11:23: In München wird der sogenannte
00:11:25: Politiker-Derblecken ja traditionell jedes Jahr auf dem Nockherberg gefeiert.
00:11:29: Gehen wir in die Zeit der alten Griechen.
00:11:33: In der Antike hat bereits Platon in seinem
00:11:36: Höhlengleichnis eine sehr interessante Geschichte erzählt.
00:11:40: Wie eine, die viele von uns in der
00:11:42: modernen Version als Mega-Blockbuster kennen.
00:11:46: Passt mal auf, vielleicht erkennt ihr die Geschichte gleich.
00:11:48: Sie handelt von einer Gruppe von Menschen,
00:11:50: die in einer Höhle angekettet nur Schattenbilder ihrer selbst an der Wand
00:11:55: sehen, die durch ein Feuer hinter ihnen projiziert werden.
00:11:59: Die Menschen halten die Schattenbilder für die Realität und befinden sich auf der
00:12:04: ersten Stufe der Realität, nämlich der rein sinnlichen Wahrnehmung.
00:12:09: Was würde passieren, fragt Platon weiter, wenn einer der Gefangenen losgebunden und
00:12:15: gedrängt würde, aufzustehen und die Höhle zu verlassen, sich selbst zu betrachten
00:12:21: und nicht nur den dunklen Schein der Reflexionen an der Wand?
00:12:25: Es würde einige Zeit dauern, bis er sich an die realen Dinge gewöhnt hätte.
00:12:30: Jedoch blendet das Licht immer noch und es
00:12:32: zieht ihn womöglich in die bequeme Dunkelheit der Höhle zurück.
00:12:37: Na, erkennen wir da so manche unserer
00:12:40: eigenen Verhaltensweisen vielleicht wieder?
00:12:43: Und hast du schon erraten, welcher
00:12:45: Kino-Blockbuster mit Keanu Reeves sich an der Geschichte orientiert?
00:12:51: Die Geschichte geht aber noch weiter.
00:12:54: Stellen wir uns vor, unser befreiter ehemals Gefangener wird
00:12:58: also mit etwas Nachdruck doch dazu gebracht, in die Realität zu gehen und
00:13:03: dort zu bleiben, und er würde zurück in die Höhle gehen, um andere zu befreien.
00:13:08: Die würden das vielleicht und vermutlich gar nicht wollen, weil auch sie
00:13:13: diese bequeme Dunkelheit der zunächst mal schmerzlichen Erkenntnis vorziehen würden.
00:13:20: Der befreite Gefangene symbolisiert für Platon den Philosophen,
00:13:24: der durch Erkenntnis und philosophische Reflexion
00:13:28: die Wahrheit jenseits der sinnlichen Erfahrung erkennen kann.
00:13:32: Er wird vom Zustand der Unwissenheit befreit.
00:13:36: Sehr tiefgründig, oder?
00:13:38: Schon erkannt, welcher Kino-Hit das ist?
00:13:40: Genau, "Matrix".
00:13:42: Die Macher dieses Films wurden gefeiert
00:13:44: und die Story war schon bemerkenswert, auch sehr gut filmisch umgesetzt,
00:13:48: mit spektakulären Kampfszenen und dem sogenannten Bullet-Time-Effekt,
00:13:53: die Kugeln, die man dann quasi in Zeitlupe fliegen sah.
00:13:58: Wenn man genau schaut, ist es aber eine tiefe Angst von uns Menschen, dass wir
00:14:02: irgendwie angekettet sind, wie in Platons Geschichte oder wie in "Matrix" einfach
00:14:06: unbewusst als Batterien für die Maschinen angezapft werden.
00:14:11: Wohlgemerkt, Maschinen, die wir selbst zuvor mit KI gefüttert, als unsere
00:14:16: Helferlein entwickelt und dann den Krieg gegen sie verloren hatten.
00:14:20: Sehr dystopisch, diese Idee und,
00:14:22: angesichts der heutigen Entwicklungen, gruselig.
00:14:26: Unser Gehirn liebt aber solche
00:14:28: Geschichten, weil wir uns damit auch ein bisschen identifizieren können.
00:14:33: Wer sich interessiert, warum das im Detail
00:14:35: so ist, dazu gibt es auch eine eigene Folge.
00:14:38: Eines ist aber klar:
00:14:40: Wir sind alle soziale Wesen und auch evolutionsbiologisch gesehen von anderen
00:14:44: Menschen abhängig, wenn es ums Überleben geht.
00:14:48: In Urzeiten konnte ja kein Mensch alleine überleben.
00:14:51: Auch Erwachsene waren auf die Sippe, auf die Gemeinschaft angewiesen.
00:14:56: Das steckt noch tief in unseren Erinnerungen und in unsere Geschichte.
00:15:01: Deshalb verursacht ein Ausschluss aus einer Gruppe, sei es nun unsere Clique,
00:15:06: unser Freundeskreis oder unsere eigene Familie, ja so einen enormen Stress.
00:15:11: Wir haben alle einen mehr oder weniger großen Wunsch nach Zugehörigkeit.
00:15:16: Das war früher so und ist auch heute noch
00:15:18: in vielen Köpfen, oder besser gesagt Herzen, tief verankert.
00:15:22: Wenn wir in der Gruppe am Lagerfeuer oder im Wirtshaus
00:15:26: oder in der stylischen Rooftop-bar zusammensitzen und uns Geschichten über
00:15:32: unsere Heldentaten erzählen, dann geht es uns wieder gut.
00:15:35: Wir fühlen uns zugehörig und die Welt da draußen ist nicht mehr so schlimm.
00:15:41: Wir schütten dabei das Kuschelhormon Oxytozin aus, das wiederum enger
00:15:45: zusammenschweißt und uns zur Kooperation bringt.
00:15:49: Das nächste Mammut erlegen wir dann
00:15:51: gemeinsam oder das nächste Marketingprojekt.
00:15:54: Hauptsache, die Helden und Heldinnen werden gefeiert und schreiben Geschichte.
00:15:59: In diesem Sinne, schreib auch du
00:16:01: Geschichten mit deiner Story in deinen Präsentationen, denn das wirkt.
00:16:06: Viel Erfolg wünscht dir deine Silvia.
00:16:13: Und schon ist wieder eine weitere Folge von "Professionell auftreten" vorbei.
00:16:18: Wenn du weitere Unterstützung wünschst und
00:16:20: deinen Auftritt individuell optimieren möchtest, dann schreib mir gern eine
00:16:25: E-Mail über mein Kontaktformular unter pitz-coaching.
00:16:30: de/kontaktformular. Ich freue mich auf dich.
Neuer Kommentar