#9 Die 7 häufigsten mentalen Blockaden, die dich vom gelungenen Auftritt abhalten
Shownotes
„Du bist kein guter Redner – du kannst das nicht, also lass es gefälligst!“…klingt so oder so ähnlich auch Deine innere Stimme?
Komischerweise wissen wir alle, dass eine professionelle Leistung im Sport, in der Kunst, im Management gute Vorbereitung Wissen, Erfahrung und Übung braucht. Da würde jetzt niemand widersprechen, richtig?
Bei guten Präsentationen sind wir aber echt naiv und glauben, dass sich ein guter Vortrag einfach so aus dem Ärmel schütteln lässt, und zwar ganz spontan – weit gefehlt.
Wir blicken auf die 7 häufigsten Blockaden und finden erstklassige Ideen, wie wir sie überwinden können!
Danach wirst du lieber auf die Bühne gehen, viel entspannter präsentieren und deinen Auftritt professionell gestalten.
Shownotes:
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00:00:03: Herzlich willkommen zu "Professionell
00:00:05: auftreten", dein Podcast für die gelungene Präsentation.
00:00:10: Souverän, glaubwürdig und begeisternd
00:00:12: auftreten, deine Botschaft zielsicher anbringen.
00:00:16: Mit Leichtigkeit Lampenfieber, kritische
00:00:18: Fragen und andere Stolpersteine überwinden, darum gehts.
00:00:23: Ich bin Silvia B.
00:00:25: Pitz und freue mich auf dich, herzlich willkommen.
00:00:32: Neulich im Taxi mit zwei geschätzten Kollegen.
00:00:35: Wir sprechen über Präsentationen, über Leute, die das gut können.
00:00:39: Mein Kollege Jochen meint: „Ich bewundere
00:00:42: diese Leute, die sich einfach vor die Kamera stellen und gut reden.
00:00:45: Die können das einfach. Ich kann das nicht.
00:00:47: " Das klang für mich wie ein endgültiges, unwiderrufliches Urteil.
00:00:52: „Du bist kein guter Redner.
00:00:54: Du kannst das nicht, also lass es gefälligst.
00:00:56: " Klingt so oder so ähnlich auch deine innere Stimme?
00:01:00: "So wie die Vorsitzende unserer Stiftung kann ich überhaupt nicht sprechen, die
00:01:04: macht das aus dem Effeff, die ist wirklich eine fabelhafte Rhetorikerin.
00:01:08: " Oder: „Der Vorstand von XY ist so eloquent und hat auf jede Frage der
00:01:14: Journalistin eine passende, souveräne Antwort.
00:01:17: So etwas kann ich nicht.
00:01:18: " Gehen dir solche oder so ähnliche Gedanken auch mal durch den Kopf?
00:01:23: Gehst du deshalb nicht auf die Bühne oder
00:01:25: präsentierst du deshalb eher nicht so gerne?
00:01:28: Genau diese mentalen Blockaden beleuchten wir heute.
00:01:32: Ganz herzlich willkommen zu meinem Podcast „Professionell auftreten".
00:01:35: Die heutige Folge: Die sieben häufigsten mentalen Blockaden, die dich vom
00:01:40: gelungenen Auftritt abhalten und was wir von Sportprofis lernen können.
00:01:46: Erst wenn du dir über diese Blockaden im
00:01:48: Klaren bist, dann kannst du sie überwinden.
00:01:51: Danach wirst du lieber auf die Bühne gehen, viel entspannter präsentieren oder
00:01:55: deinen Auftritt noch professioneller gestalten.
00:01:59: Die Aussage meines Kollegen, der übrigens
00:02:01: oft vor Publikum steht und professionell und auch sympathisch rüberkommt, hat mich
00:02:06: sehr gewundert und sie zeigt ein eigenartiges Phänomen.
00:02:10: Unsere Wahrnehmung von guten Präsentationen und Präsentatorinnen ist
00:02:15: zwar richtig, aber die Schlüsse, die wir daraus ziehen, sind falsch.
00:02:20: Viele Menschen glauben nämlich immer noch,
00:02:22: aus welchem Grund auch immer, dass es einfach gute und nicht so gute Rednerinnen
00:02:27: und Redner gibt, dass es ein Talent ist, mit dem man
00:02:30: geboren und gesegnet ist oder eben auch nicht.
00:02:34: Das ist die erste große mentale Hürde fürs Präsentieren.
00:02:39: Gut zu präsentieren kann man lernen und ratet mal, alle, die in unserer
00:02:43: Wahrnehmung gut sind, haben viel dafür getan.
00:02:46: Sie haben geübt und geprobt, weil sie
00:02:49: wissen, wie wichtig das für einen professionellen Auftritt ist.
00:02:52: Nur kommt uns das komischerweise überhaupt nicht in den Sinn, oder?
00:02:58: In den guten Beispielen von Rednerinnen
00:03:00: und Rednern ist die Präsentation wie ein Tanz, ein Musikstück.
00:03:04: Da steckt Vorbereitung, viele Gedanken und Übung drin.
00:03:09: Komischerweise wissen wir alle, dass eine professionelle Leistung im Sport, in der
00:03:14: Kunst, im Management gute Vorbereitung, Wissen, Erfahrung und Übung braucht.
00:03:19: Da würde jetzt niemand widersprechen, oder?
00:03:22: Bei guten Präsentationen sind wir aber echt naiv und glauben, dass sich ein guter
00:03:27: Vortrag einfach so aus dem Ärmel schütteln lässt, und zwar ganz spontan.
00:03:31: Weit gefehlt.
00:03:33: Wer von euch schon mal im Ballett, im Theater, auf einem Konzert oder einer
00:03:37: professionellen Sportveranstaltung war und selbst auch Ballett geübte, ein Instrument
00:03:43: gespielt, die Minna von Barnhelm einstudiert oder Tischtennis trainiert
00:03:47: hat, der weiß das aus eigener Erfahrung, dass eben der leichte Sprung der Ballerina
00:03:52: hunderte Male geübt wurde, dass die Tänzerin aussieht wie eine Feder
00:03:57: und elegant und grazil auf den Boden aufkommt.
00:04:00: Nicht wie in unserem Ballettkurs, wo wir
00:04:02: Mädels, Teenager, immer wieder von unserer Ballettmeisterin ermahnt wurden, doch
00:04:06: bitte unhörbar nach einem weiten Sprung aufzukommen, leicht wie eine Feder.
00:04:12: Plums und Krach hat es gemacht, nichts da mit leisen Schritten.
00:04:17: Tja, oder die Triolen, die einfach nicht
00:04:18: im richtigen Takt waren, haben mich vielleicht genervt und meinen Musiklehrer
00:04:22: erst, der mich dann immer wieder getriezt hat, diese zu üben.
00:04:27: Bis zur Erschöpfung bin ich in meinem ersten
00:04:30: Tischtennistraining – ich kann mich noch gut erinnern – den Bällen
00:04:32: hinterhergelaufen, weil ich keinen retournieren konnte.
00:04:35: Ich glaube, du weißt, was ich meine.
00:04:37: Das Gleiche gilt bei Präsentationen.
00:04:40: Wir müssen sie üben und immer wieder üben.
00:04:42: Die Bühne darf unser Wohnzimmer werden.
00:04:45: Das hat übrigens der damalige Chef des Münchner TV-Senders M1, Dr.
00:04:49: Frank Meik, zu mir gesagt, als wir zum ersten Mal das Studio besichtigt hatten.
00:04:55: Den Spruch habe ich mir bis heute gemerkt: „Das ist dein Wohnzimmer.
00:04:59: Hier solltest du dich wohlfühlen, zu Hause fühlen.
00:05:01: " Vermutlich sind wir nicht immer auf der gleichen Bühne unterwegs, aber es ist
00:05:06: unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass wir uns dort oben wohlfühlen.
00:05:11: Ob auf der tatsächlichen Bühne, im
00:05:13: Video-Studio unseres Unternehmens oder beim Meeting im Besprechungsraum.
00:05:19: Einen kurzen Einblick konnte ich vor einiger Zeit in die Schulen in USA
00:05:23: gewinnen und war erstaunt, dass sogar schon Grundschülerinnen und Grundschüler
00:05:28: Präsentationen mit PowerPoint halten dürfen.
00:05:30: Mit Inhalten, die natürlich dem Alter entsprechen, ist ja klar.
00:05:34: Sie werden ermuntert, auf die Bühne zu
00:05:36: gehen und vorzutragen, bekommen dabei Bestätigung und Lob.
00:05:41: Wie sieht das hier bei uns aus?
00:05:43: Ich will jetzt keine Diskussion zu Schulen
00:05:44: oder Erziehungsthemen starten, das wäre ein ganz anderer Podcast.
00:05:48: Erzählt mir aber doch bitte gerne von
00:05:50: euren Erfahrungen und von denen eurer Kinder.
00:05:53: Wie werden die Jüngsten und unser
00:05:55: Nachwuchs an das Thema „Präsentieren" herangeführt?
00:05:58: Welche mentale Unterstützung oder welche Blockaden werden hier schon manifestiert?
00:06:04: Ich habe ja den Eindruck, dass das Thema „Präsentieren" hierzulande oftmals nicht
00:06:09: mit der notwendigen Professionalität angegangen wird.
00:06:13: Es wird als ein notwendiges Übel
00:06:15: betrachtet und entsprechend nachlässig behandelt, völlig zu Unrecht.
00:06:20: Die zweite mentale Hürde, die wir für die
00:06:23: professionelle Präsentation erst einmal überwinden müssen, ist genau das:
00:06:27: Das Thema „Präsentieren" wird nicht systematisch professionalisiert.
00:06:32: Du weißt es natürlich besser und bist dir
00:06:34: bewusst, dass jede Präsentation eine großartige Chance ist, dich,
00:06:39: deine Dienstleistung und deine Produkte oder die deines Unternehmens ins rechte
00:06:43: Licht zu rücken, und dass man dafür systematisch trainieren muss.
00:06:49: Tja, aber wissen heißt noch nicht können.
00:06:51: Aber immerhin ist das Wissen, dass eine
00:06:54: Präsentation immer auch eine Chance ist und dass man lernen kann, gut zu
00:06:58: präsentieren, schon mal ein Vorteil vor anderen Zeitgenossinnen und Zeitgenossen.
00:07:03: Also lasst uns noch mal darüber nachdenken.
00:07:06: Für einen professionellen Vortrag braucht es Vorbereitung, Wissen und Übung.
00:07:11: All das haben die Profis kapiert, die uns
00:07:14: alle mit ihren Präsentationen begeistern und fesseln.
00:07:18: Steve Jobs zum Beispiel war einer der
00:07:20: wenigen, die offen darüber berichteten, wie oft sie eine Präsentation laut üben.
00:07:25: Er nämlich 15 Mal, damit der Auftritt
00:07:28: elegant, lässig und doch präzise rüberkommt.
00:07:32: Ja, es sah so aus, als sei Herr Jobs gerade von seinem Schreibtisch
00:07:35: aufgestanden, hat sich kurz gereckt und ist dann lockeren Schrittes auf die
00:07:40: Bühne spaziert mit der Hammerbotschaft im Gepäck.
00:07:43: Mitnichten.
00:07:44: Genauso wenig schlendert die Ballerina ohne lange Übung und harte Arbeit auf die
00:07:48: Bühne und tanzt aus dem Effeff die Odette im Schwanensee.
00:07:53: Die dritte mentale Blockade ist, dass die Arbeit am Präsentieren und an
00:07:58: Präsentationen überwiegend verschwiegen wird.
00:08:01: Haben wir schon mal irgendwo im TV oder in
00:08:03: Social Media einen Report gesehen, wie ein Top-Manager seine Rede übt oder wie er mit
00:08:08: einem Coach die Präsentation durchgeht oder stolz drauf ist?
00:08:13: Dagegen dürfen zum Beispiel Fußballfans ganz offiziell zu ihren Clubs auf das
00:08:17: Gelände kommen und den Sportlern beim Training zuschauen.
00:08:20: Irgendwie scheint es in unserer
00:08:22: Gesellschaft so zu sein, dass die rhetorischen Fertigkeiten einfach
00:08:25: vorausgesetzt werden und man darum kein großes Aufhebens macht.
00:08:30: Oder vielleicht wollen sich die Meister des Auftritts ja auch nicht so gern in die
00:08:33: Karten schauen lassen und einfach als unbestrittenes Naturtalent gelten.
00:08:38: Wie auch immer.
00:08:39: 15 Mal übt es Steve Jobs also, lassen wir uns das mal auf der Zunge zergehen.
00:08:44: Wie oft hast du deine letzte Präsentation laut, vielleicht sogar mit Video, geübt?
00:08:49: Wenn du jetzt ja sagst, das mache ich regelmäßig bei wichtigen
00:08:53: Präsentationen, ich übe ein paar Mal laut und mit Video, dann Gratulation.
00:08:58: Solche Kundinnen und Kunden habe ich auch.
00:09:00: Damit gehörst du und meine Kund*innen noch zu einer Minderheit.
00:09:04: Aber selbst diejenigen, die schon mit Video und laut ihre Präsentationen üben,
00:09:09: wollen sich weiter verbessern und mit mir an den Feinheiten arbeiten, gut so.
00:09:15: Das mache ich übrigens auch selbst immer
00:09:17: noch, zum Beispiel mit den vielen LinkedIn-Learning-Kursen, die talentierte
00:09:21: Kolleginnen und Kollegen sorgfältig produziert haben.
00:09:25: Schaut auch da mal gerne rein.
00:09:26: Von mir gibt es auf LinkedIn-Learning auch drei Kurse zum Thema "Präsentieren".
00:09:33: Wenn du aber sagst, das ist mir viel zu
00:09:34: viel Aufwand mit dem vielen Üben, dann bitte denk noch mal darüber nach.
00:09:38: Für einen professionellen Auftritt braucht es Übung.
00:09:41: Wenn wir an die Sportler*innen und
00:09:44: Musiker*innen oder andere Profis denken, ist uns das sonnenklar.
00:09:47: Aber bei Präsentationen?
00:09:50: Und außerdem wird jetzt dein innerer
00:09:53: Kritiker vielleicht sagen: „Muss ich ja nicht auf so einer großen Bühne
00:09:57: präsentieren oder gar die Oscars moderieren.
00:09:59: " Ich sage daraufhin: Wer weiß?
00:10:02: Vielleicht bekommst du ein berufliches Angebot, das entsprechende gute
00:10:06: rhetorische Kenntnisse und Fertigkeiten braucht.
00:10:10: Willst du dann deshalb ablehnen?
00:10:12: Bloß weil du dich nicht auf große Bühnen traust?
00:10:15: Es wäre doch schade.
00:10:16: Und damit sind wir bei der vierten
00:10:18: mentalen Blockade: Unserem inneren Kritiker.
00:10:21: Der oder die hat immer was zu meckern,
00:10:23: motzen oder zu schimpfen, aber stelle ihn oder sie ruhig.
00:10:29: Mache gern einmal Woche einen Termin mit diesem Schlawiner aus und bespreche dann
00:10:33: in Gedanken die Einwände des inneren Kritikers.
00:10:36: Ja, echt?
00:10:38: Dann gibt es erst mal Ruhe und du kannst loslegen.
00:10:41: Vielleicht erfährst du beim gedanklichen Austausch mit dem inneren Kritiker ja auch
00:10:45: noch einen wichtigen Aspekt, den du womöglich außer Acht gelassen hättest.
00:10:50: Aber bitte gebe keinesfalls
00:10:52: gleich klein bei und identifiziere die innere kritische Stimme
00:10:56: als solche, nämlich nur eine Stimme von vielen.
00:11:01: Du bist die Chefin oder der Chef und
00:11:03: bestimmst, wer die Leitung deines inneren Teams übernimmt.
00:11:06: Das solltet nämlich du sein.
00:11:09: Wer zum Konzept des inneren Teams noch mehr nachlesen und forschen will, es gibt
00:11:14: hier viel Material von Friedemann Schulz von Thun, der hat das nämlich entwickelt.
00:11:18: Hier gibt es viel zu entdecken, zum
00:11:20: Beispiel, dass es ja zum Glück auch noch positive innere Stimmen gibt.
00:11:24: Und genau darum geht es mir in diesem Podcast.
00:11:27: Ich möchte dich ermuntern, auf die Bühne zu gehen.
00:11:29: Ein noch besserer Redner, eine noch
00:11:31: geschicktere Rednerin zu werden, die Menschen zu erreichen, damit deine
00:11:36: Botschaft gehört und verstanden wird, damit du deine Ziele erreichst.
00:11:41: Auch und gerade wenn du eine introvertierte Person bist.
00:11:45: Vor allem wollen wir die Bühne nicht nur den lauten und vermeintlich
00:11:48: selbstbewussten Extrovertierten überlassen.
00:11:51: Okay, meiner Erfahrung nach tun sich
00:11:54: extrovertierte und selbstbewusste Menschen leichter, auf die Bühne zu gehen.
00:11:58: Das Ergebnis dieser Personen muss aber nicht immer auch erfolgreich sein.
00:12:03: Und warum sollten sich die eher
00:12:04: introvertierten Menschen selbst von Auftritten ausschließen?
00:12:08: Ich möchte dich bestärken,
00:12:10: deinen Auftritt professionell vorzubereiten, mithilfe der hier
00:12:14: vorgestellten Techniken, Methoden, Tipps und Ideen.
00:12:18: Ich unterstütze dich mit allem, was ich hier aufbieten kann,
00:12:21: weil ich mir wünsche, dass du dich traust und rausgehst mit deinem Thema, sei es im
00:12:27: Meeting, auf dem Kongress oder vor der Kamera für ein Lehrvideo.
00:12:31: Dafür braucht es Zeit und Übung.
00:12:34: Stell dir mal folgende Szene vor: Der Nachbar, der Sport nur aus dem Blickwinkel
00:12:39: der heimeligen Wohnzimmercouch kennt und nur spöttisch den Kopf über deine
00:12:44: Laufrunden schüttelt, mit der Meinung „Sport ist Mord", erzählt
00:12:47: dir plötzlich stolz, dass er morgen nach Hawaii fliegt, beim Ironman mitzumachen.
00:12:53: Zur Erinnerung: Ironman heißt fast 3,9
00:12:56: Kilometer schwimmen, danach rund 180 Kilometer Radfahren und hinterher noch mal
00:13:01: einen Marathon mit gut 42 Kilometer laufen.
00:13:05: Was würdest du denken?
00:13:06: Der hat jetzt komplett den Verstand
00:13:08: verloren, oder du würdest es vermutlich für einen Scherz halten.
00:13:12: Nicht, dass nicht auch Menschen
00:13:13: überraschend sportliche Leistungen erbringen können, aber in diesem Fall
00:13:16: würdest du vermutlich denken, er macht einen Scherz und darüber laut lachen.
00:13:22: Jedoch glauben wir wahrscheinlich
00:13:23: unbewusst, dass wir ohne viel Beschäftigung, Training und Vorbereitung
00:13:27: eine ganz passable Präsentation halten können.
00:13:29: Ich hätte noch viele Beispiele auf Lager,
00:13:32: aber ich glaube, der Punkt ist klar geworden.
00:13:36: Die deutsche Redensart „Es ist noch kein
00:13:38: Meister vom Himmel gefallen", bringt es auf den Punkt.
00:13:41: Eins ist ja auch klar: Wir Menschen wollen
00:13:44: ungern die vorherige Quälerei, die vielen Stunden üben, lernen, die Rückschläge und
00:13:51: die Misserfolge sehen, wenn wir unseren Helden und Heldinnen auf der Bühne
00:13:56: applaudieren und den professionellen Auftritt bewundern.
00:13:59: Damit bewahren wir irgendwie die Illusion, dass jemand Glück hat und eben Talent.
00:14:04: Aber dieser Glaube oder dieses Mindset behindert uns bei unserem Erfolg und
00:14:09: daran, mit der Ackerei überhaupt mal loszulegen.
00:14:13: Damit sind wir bei der fünften und bei der sechsten mentalen Blockade gegen das
00:14:18: Präsentieren, die fehlende Disziplin und Angst vor dem Scheitern.
00:14:24: Carol Dweck, Psychologieprofessorin an der
00:14:26: Stanford University, hat dazu geforscht und das Buch "Growth Mindset" geschrieben.
00:14:31: Kurz gefasst geht es darum, dass Menschen generell zwei unterschiedliche Mindsets
00:14:36: haben, ein sogenanntes Growth Mindset und ein Fixed Mindset.
00:14:41: Leute mit einem Fixed Mindset glauben,
00:14:43: dass ihre Erfolge auf angeborenen Talenten beruhen und unveränderlich sind.
00:14:48: Sie fürchten sich vor Fehlern und Misserfolgen, weil sie glauben, dass sich
00:14:52: daraus negative Aussagen über ihre angeborenen Fähigkeiten ableiten lassen.
00:14:58: Deshalb tendieren sie dazu, Wissens-und Leistungslücken zu verbergen,
00:15:02: entsprechende Situationen zu vermeiden und, wenn das nicht geht, versuchen sie,
00:15:06: klug zu wirken, ohne sich großartig weiterzuentwickeln.
00:15:10: Menschen, die ein Growth Mindset besitzen,
00:15:12: gehen davon aus, dass ihre Erfolge auf Training, Lernen, harte Arbeit,
00:15:17: Durchsetzungsvermögen und Hartnäckigkeit beruhen.
00:15:20: Sie haben keine Angst davor, zu scheitern, weil sie wissen, dass sie aus Misserfolgen
00:15:25: lernen und ihre Leistung so verbessern können.
00:15:27: Menschen mit einem Growth Mindset sind sich ihrer Schwächen bewusst und suchen
00:15:31: aktiv Möglichkeiten, sich in diesem Bereich zu verbessern.
00:15:35: Interessante Beobachtung.
00:15:37: Wes Geisteskind bist du in Bezug auf präsentieren?
00:15:42: Klar ist, dass es auch hier nicht schwarz und weiß gibt, wir also meistens eine
00:15:46: Mischform zwischen einem Growth Mindset und einem Fixed Mindset haben.
00:15:51: Wir dürfen uns jedoch fragen, oder besser hinterfragen, welche Tendenzen wir haben,
00:15:55: insbesondere wenn es um das Thema Präsentieren und Auftreten geht.
00:16:01: Ich denke dabei wieder an meinen Kollegen Jochen und unserem Gespräch im Taxi.
00:16:05: Wie gesagt, ist es ja so, dass uns einige äußere Faktoren dazu verleiten, gerade in
00:16:11: Bezug auf Auftreten und Präsentieren, eher ein Fixed Mindset zu haben.
00:16:16: Es ist auch unbestritten, dass angeborene
00:16:19: Talente eine Auswirkung auf unseren Erfolg haben.
00:16:21: Das zeigen auch viele Untersuchungen, zum
00:16:23: Beispiel von Don Clifton, der mit dem Analyse-Tool „Strength Finder" große
00:16:28: Erfolge erzielt hat und das Scaleup-Institut mit diesem Tool viele
00:16:32: Millionen Analysen durchgeführt hat und immer noch durchführt.
00:16:37: Jedoch sind auch angeborene Talente vergeudertes Potenzial, wenn sie nicht
00:16:40: durch Training und Weiterentwicklung gefördert und genutzt werden.
00:16:45: Mit anderen Worten könnte man es auch so
00:16:46: sagen: Die Growth-Mindset-Leute sagen: „Okay, Ärmel hochkrempeln und los gehts
00:16:52: mit der Plackerei, der Vorbereitung der Rede, es lohnt sich ja.
00:16:56: " Hoffentlich.
00:16:58: Die Fixed-Mindset-Leute sagen eher: „Dafür bin ich gar nicht talentiert genug.
00:17:03: Das sollen lieber andere machen.
00:17:04: " Damit scheuen diese Menschen nicht nur vor der bevorstehenden Arbeit und Übung
00:17:08: zurück, sie haben auch Befürchtungen, dass sie scheitern könnten.
00:17:13: Letzteres trifft vielleicht sogar auf alle Menschen zu, die etwas anderes oder etwas
00:17:18: Neues wagen, aber der Umgang damit ist eben ein anderer, ein konstruktiverer.
00:17:23: Und – du wirst es wieder und wieder von
00:17:26: mir hören – diese Menschen verpassen auch eine riesige Chance.
00:17:30: Okay, jetzt sollte uns allen aber wirklich
00:17:33: klar sein, dass ein professioneller Auftritt machbar ist,
00:17:37: für jede und für jeden von uns, aber eben Vorbereitung, Übung,
00:17:42: Wissen, Durchhaltevermögen und systematische physisches Training braucht.
00:17:46: Soweit so gut.
00:17:47: Nun geht es darum, dass wir mit diesem Bewusstsein im Gepäck auch die nötigen
00:17:52: gedanklichen und zeitlichen Freiräume schaffen, uns vorzubereiten, zu üben,
00:17:58: unsere Expertise auf die Bühne oder an den Mann oder an die Frau zu bringen.
00:18:03: Wie das genau geht, erfährst du hier in meinem Podcast.
00:18:06: Hier wirst du garantiert fündig bei allem,
00:18:08: was das Thema professioneller Auftritt so für uns bereithält.
00:18:12: Jetzt gehen wir noch eine Stufe tiefer und erforschen das Warum, also das Why.
00:18:17: Damit sind wir bei der siebten Blockade
00:18:20: für den gelungenen Auftritt angekommen: Die fehlende Motivation.
00:18:25: Simon Sinek sagt es so schön: Start with
00:18:28: why, in Deutsch: „Frag immer erst, warum", in seinem gleichnamigen Bestseller.
00:18:33: So, also: Warum willst du professioneller auftreten?
00:18:38: Warum ist es dir wichtig?
00:18:40: Wenn dir das bewusst ist, kannst du viel besser deine Bemühungen und deinen Einsatz
00:18:46: für den besseren Auftritt begründen, vor allen Dingen vor dir selbst.
00:18:50: Und das wird manchmal nötig sein, wenn uns der innere Schweinehund plagt und säuselt,
00:18:55: dass wir uns doch gar nicht so präzise vorbereiten müssen
00:18:59: oder mit welchen Tricks auch immer dein innerer Schweinehund so daherkommt.
00:19:04: Wir nutzen hier die 5-Why-Methode, die eigentlich aus der Fehleranalyse stammt.
00:19:09: Ich finde aber, sie eignet sich auch hier
00:19:11: ganz prima für die Erforschung unserer Motivatoren.
00:19:14: Es müssen ja nicht zwingend fünf
00:19:16: Warum-Fragen gestellt werden, es können auch drei oder sieben sein.
00:19:19: Wichtig ist, dass du selbst damit deine
00:19:22: Motivation erkennst und damit deine Anstrengung begründest.
00:19:26: Alles klar?
00:19:28: Gehen wir das an einem Beispiel durch.
00:19:29: Warum willst du noch professioneller auftreten?
00:19:33: Antwort könnte sein: Weil ich mit einem exzellenten Pitch neue Investorinnen und
00:19:39: Investoren von meinem Business überzeugen will.
00:19:41: Warum ist dir das wichtig?
00:19:43: Zweites Why: Weil mein Business dann mit neuem Geld europaweit agieren kann.
00:19:48: Warum ist dir das wichtig?
00:19:50: Drittes Why:
00:19:52: Weil Menschen dann in ganz Europa von meinen Services profitieren können.
00:19:57: Und warum ist dir das wichtig?
00:19:59: Das vierte Why: Weil sie dann durch den Service Geld sparen
00:20:03: oder schneller an gezielte Informationen herankommen.
00:20:06: Und warum ist dir das wichtig?
00:20:08: Das wäre das fünfte Why: Weil ich darunter gelitten habe in meiner Studienzeit, so
00:20:13: viel Zeit mit Recherche verbringen zu müssen und ich eine Methode entdeckt habe,
00:20:18: die diese Aufgabe schneller und effizienter gestaltet.
00:20:22: Und ich habe das zur Geschäftsidee entwickelt.
00:20:25: Hier in diesem Beispiel ist es nun klar,
00:20:27: warum es sich für diese Person lohnt, für eine Sache einzustehen.
00:20:31: Bei ihr war es womöglich schon früher
00:20:33: klar, dass eine wichtige Präsentation auch gute Vorbereitung nötig macht.
00:20:38: Aber die eigene Motivation mal schwarz auf weiß vor sich zu haben, schadet nicht,
00:20:42: denn wie gesagt, sie hilft uns, wenn wir einen Durchhänger haben.
00:20:47: Und der wird bestimmt mal kommen.
00:20:48: Deshalb lade ich dich ein, dir auch fünfmal die Warum-Frage zu stellen.
00:20:53: Die Antworten könnten natürlich auch
00:20:55: anders ausfallen, gerade beim Beispiel „Pitch vor Investorinnen und Investoren".
00:21:01: Es kann sein, dass das Warum und die Motivation, einen exzellenten Pitch
00:21:05: abzuliefern, darin liegt, dass die Person die Investorinnen von der Geschäftsidee
00:21:11: überzeugen will, das Business zu skalieren und in näherer Zukunft zu verkaufen, sich
00:21:17: dann ein schönes Leben auf einer Insel zu machen.
00:21:20: Hier will ich deutlich machen, dass ich die Motive nicht bewerte.
00:21:23: Aber es gibt möglicherweise einen
00:21:25: Glaubenssatz in dir oder eine Wertevorstellung, die ein solches, sagen
00:21:30: wir mal eher egoistisches Motiv, negativ bewertet.
00:21:34: Somit könnte diese innere unbewusste
00:21:36: Abwehr dich an der Erreichung deines Ziels hindern.
00:21:40: Du solltest zu deinen Motiven stehen oder, falls du das tatsächlich nicht gut
00:21:44: findest, deine Motivation noch mal überdenken.
00:21:47: Das ist aber natürlich nur möglich, wenn du deine Motivation und dein Why kennst.
00:21:52: Es lohnt sich also auf jeden Fall, hier einzutauchen.
00:21:56: Schreib dir dein Why, warum du noch besser
00:21:59: präsentieren willst, jetzt auf oder später, solltest du im Auto sein.
00:22:03: Oder deine Whys oder Warums, es können ja
00:22:05: auch mehrere Gründe sein und behalte sie im Auge.
00:22:08: Wie gesagt, sie sind die Motivatoren, die dich am Ball und in Bewegung halten, um
00:22:13: die Mühe auf dich zu nehmen, noch besser zu präsentieren.
00:22:17: So, jetzt kennst du die sieben häufigsten Blockaden, die dich vielleicht auch
00:22:22: hindern, professionell zu präsentieren und – Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.
00:22:28: Schreib mir gern über deine mentalen
00:22:30: Blockaden und vielleicht hast du ja noch eine besondere Herausforderung.
00:22:34: Ich bin gespannt und freue mich, von dir, von euch, zu hören.
00:22:38: Im Taxi habe ich meinen Kollegen dann
00:22:40: natürlich noch über meinen Podcast berichtet und meine Überzeugung mit großer
00:22:44: Leidenschaft kundgetan, dass eben ein guter Auftritt für jeden machbar ist.
00:22:50: Sie haben anerkennend genickt.
00:22:52: Ich hoffe, das tust du jetzt auch und ich
00:22:54: wünsche dir viel Erfolg beim nächsten Auftritt.
00:22:56: Dein Speakercoach Silvia.
00:23:03: Und schon ist wieder eine weitere Folge von "Professionell auftreten" vorbei.
00:23:08: Wenn du weitere Unterstützung wünschst und
00:23:10: deinen Auftritt individuell optimieren möchtest, dann schreib mir gerne eine
00:23:15: E-Mail über mein Kontaktformular unter pitz-coaching.
00:23:20: de/kontaktformular. Ich freue mich auf dich.
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